Heil- und Gewürzpflanzen in Klöstern
Unser Klostergarten ist nach mittelalterlichen Vorbildern angelehnt. Hier finden Sie mehr als 100 typisch dafür verwendete Pflanzen,
die nachfolgend auszugsweise beschrieben sind. Weitere Informationen im Besucherzentrum, Münster und im Kornhaus
oder unter klosterverein-doberan.de.
Wir wünschen Ihnen Ruhe, Anregung und Einkehr in unserem Garten!
Akanthus
botanisch: Acanthus mollis

Aussehen und Vorkommen
Im Sommer bildet die mehrjährige Akanthus-Pflanze auffällige bis zu 1 m hohe Blütenstände, die aus langen, aufrechten Stängeln hervorgehen und mit weißen oder violetten Blüten besetzt sind. Diese Blüten sind sehr dekorativ und ziehen Bienen und Schmetterlinge an. Insgesamt hat die Akanthus-Pflanze ein sehr ansprechendes und exotisches Aussehen, das sie zu einer beliebten Wahl in Gärten und Landschaftsgestaltungen macht.
Akanthus ist vor allem im Mittelmeerraum und in den subtropischen Regionen der Welt verbreitet. Sie bevorzugt sonnige Standorte und gedeiht gut in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden.
Verwendung in der Heilkunde
In der Antike wurden die Blätter zur Herstellung von Salben und Tinkturen verwendet, die zur Linderung von Schmerzen und zur Förderung der Wundheilung eingesetzt wurden.
Im Mittelalter wurde die Pflanze in der traditionellen Medizin verwendet, insbesondere in der Volksheilkunde. Man nutzte die Blätter und Wurzeln zur Behandlung von ausgerenkten Gelenken, Entzündungen, Verbrennung, Verbrühungen, Hauterkrankungen und Verdauungsproblemen.
In der Neuzeit hat die Verwendung von Akanthus in der Heilkunde abgenommen, und die Pflanze wird heute hauptsächlich als Zierpflanze geschätzt. Dennoch gibt es immer noch einige moderne Anwendungen in der Naturheilkunde, wo die Blätter und Wurzeln für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften verwendet werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die wissenschaftliche Evidenz für die medizinischen Anwendungen von Akanthus begrenzt ist, und es wird empfohlen, vor der Verwendung von Pflanzen zu therapeutischen Zwecken eine Fachkraft zu konsultieren.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Seit der Antike spielte Akanthus auch in der Kunst und Architektur eine bedeutende Rolle. Das Akanthusblatt wurde häufig in der Ornamentik verwendet, insbesondere in der Gestaltung von Kapitellen und anderen architektonischen Elementen. Bis heute bleibt der Akanthus mit der zeitlosen Schönheit seines Blattes ein beliebtes Motiv in der Kunst und im Design.
Alant
botanisch: Iluna helenium

Aussehen und Vorkommen
Alant, auch bekannt als „Alantwurzel“, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie kann bis zu zwei Meter hoch werden. Die Blüten sind auffällig und leuchtend gelb oder orange. Die Pflanze blüht in der Regel von Juli bis September.
Echter Alant ist in Europa und Asien verbreitet. Er wächst in feuchten Wiesen und lichten Wäldern. Die Pflanze bevorzugt nährstoffreiche Böden und kann in verschiedenen Lebensräumen gedeihen, solange die Bedingungen feucht genug sind.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde insbesondere die Wurzel als Heilmittel gegen Husten und Bronchitis eingesetzt, da man ihr eine schleimlösende Wirkung zuschrieb.
In der modernen Zeit hat Alant weiterhin Bedeutung in der Pflanzenheilkunde. Die Wurzel wird in Form von Tees, Tinkturen und Extrakten angeboten und ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Die Wurzel enthält verschiedene bioaktive Verbindungen, darunter Inulin, das als Präbiotikum wirkt und die Gesundheit des Verdauungssystems und der Atemwege unterstützen kann.
Vor der Anwendung von Alant sollte man eine Fachkraft konsultieren, um mögliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Im Laufe der Jahrhunderte fand Alant auch Verwendung als Gewürz und Aromastoff bei der Zubereitung von Speisen und Getränken. Kandierter Alant galt als Leckerbissen. In einigen Regionen wurde Alant sogar als Ersatz für Hopfen in der Bierherstellung verwendet.
Alant-Extrakte können helfen, Hautirritationen zu lindern und die Haut zu beruhigen, weshalb sie in Cremes und Lotionen für empfindliche Haut zu finden sind.
Zusammen mit Urin, Pottasche und Heidelbeeren ergibt die Alantwurzel einen blauen Farbstoff.
Im Volksglauben galt Alant als dämonenabwehrend und wurde als Bestandteil des Weihebusches an Mariä Himmelfahrt zur Kräuterweihe gebracht.
Andorn
botanisch: Marrubium vulgare

Aussehen und Vorkommen
Andorn, auch bekannt als Berghopfen oder Mariennessel, ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört. Sie erreicht eine Höhe von etwa 30 bis 80 Zentimetern. Die bis zu 10 Zentimeter langen Blätter sind gegenständig angeordnet und haben eine raue, behaarte Oberfläche.
Die kleinen weiß- bis blassgelben Blüten des Andorns haben die charakteristische Form der Lippenblütler. Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von Juni bis September.
Andorn ist im Mittelmeergebiet heimisch. In Europa kommt sie in trockenen Wiesen, in lichten Wäldern und auf Brachflächen vor. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und wächst oft auf nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde die Pflanze in Klostergärten kultiviert und fand Anwendung in der traditionellen Medizin zur Behandlung von Husten, Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen, da man ihr schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften zuschrieb.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Andorn auch zur Unterstützung der Verdauung verwendet. In der Volksmedizin wurde Andorn oft als Tee zubereitet, wobei die Blätter und Blüten verwendet wurden. Die Anwendung als Heilmittel war weit verbreitet und die Pflanze wurde in verschiedenen Rezepturen kombiniert, um ihre Wirkung zu verstärken.
In der Neuzeit hat das Interesse an traditionellen Heilpflanzen und deren Wirkungen zugenommen. Andorn wird heute noch in der Pflanzenheilkunde verwendet. Wissenschaftliche Studien haben einige der traditionellen Anwendungen von Andorn unterstützt, insbesondere seine positiven Effekte auf die Atemwege und die Verdauung. Das ätherische Öl des Andorns wird in der Aromatherapie verwendet, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Der gemeine Andorn wurde wegen seiner geschichtlichen und medizinischen Bedeutung seit über 2.000 Jahren zur Arzneipflanze des Jahres 2018 gewählt.
Baldrian
botanisch: Valeriana officinalis

Aussehen und Vorkommen
Baldrian, auch als Echter oder auch Arznei-Baldrian bezeichnet, kann eine Höhe von 1,5 Metern erreichen. Die Blüten des Baldrians sind klein und duftend, meist weiß oder leicht rosa gefärbt. Blüten und Wurzeln haben einen sehr charakteristischen, intensiven Geruch.
Baldrian kommt vor allem in Europa und Asien vor. Er wächst bevorzugt an feuchten Standorten, wie Uferbereichen, Wiesen und Wäldern.
Verwendung in der Heilkunde
Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde die Pflanze für ihre beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Hippokrates und Dioskurides beschrieben Baldrian als Mittel zur Behandlung von Schlafstörungen und Angstzuständen.
Im Mittelalter fand Baldrian Verwendung in Klostergärten, wo Mönche die Pflanze kultivierten und ihre heilenden Eigenschaften dokumentierten. Man nutzte die Wurzel der Pflanze auf Grund ihrer beruhigenden Wirkung auf das Nervensystem zur Behandlung bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Magenbeschwerden. Die Wurzel wurde auch Zutat in verschiedenen Rezepten, um den Geschmack zu verbessern und die Verdauung zu fördern.
Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte Baldrian eine Renaissance in der europäischen Heilkunde. Ärzte wie Paracelsus und später auch die berühmte Kräuterheilerin Maria Treben empfahlen Baldrian zur Behandlung von Stress und Angstzuständen.
Im 19. Jahrhundert begann man die chemischen Bestandteile der Pflanze zu isolieren und ihre Wirkungen zu erforschen. Es stellte sich heraus, dass die Wurzel eine Vielzahl von bioaktiven Verbindungen enthält, sodass Baldrian in der Schulmedizin als pflanzliches Heilmittel anerkannt wurde.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Aromatherapie findet Baldrian ebenfalls Anwendung. Ätherische Öle der Pflanze werden zur Förderung der Entspannung und zur Verbesserung des Schlafs verwendet.
Während des Trocknungsprozesses strömt die Wurzel einen Geruch aus, der Katzen anzieht.
Beifuß
botanisch: Artemisia vulgaris

Aussehen und Vorkommen
Beifuß ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Die Blätter des Beifußes sind stark aromatisch und haben einen bitteren Geschmack. Im Sommer bildet die Pflanze kleine, gelbe Blüten, die in rispenartigen Blütenständen angeordnet sind.
Beifuß ist in vielen Regionen der Welt verbreitet. Er wächst bevorzugt an sonnigen Standorten und ist in Wiesen und auf Brachflächen zu finden. Er gedeiht gut in unterschiedlichen Bodenarten, insbesondere in nährstoffreichen, gut durchlässigen Böden.
Verwendung in der Heilkunde
Bereits in der Antike wurde die Pflanze von verschiedenen Kulturen geschätzt. Die alten Ägypter verwendeten Beifuß in ihren medizinischen Praktiken. Der Grieche Hippokrates, der als Vater der modernen Medizin gilt, erwähnte die heilenden Eigenschaften der Pflanze in seinen Schriften.
In der traditionellen europäischen Medizin wurde Beifuß zur Linderung von Verdauungsproblemen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
In der Neuzeit wurde die Pflanze zunehmend in der Phytotherapie und der modernen Naturheilkunde eingesetzt. Wissenschaftliche Studien haben einige der traditionellen Anwendungen von Beifuß unterstützt. Die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe können die Verdauung fördern und bei Magenbeschwerden helfen.
Beifuß wird auch in der Aromatherapie verwendet. Der Duft des Beifußes soll entspannend wirken und kann bei Stress und Angstzuständen helfen.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche werden die Blätter von Beifuß wegen ihres intensiven, aromatischen Geschmacks in Fleischgerichten, Füllungen oder als Bestandteil von Gewürzmischungen eingesetzt.
In der Antike und im Mittelalter wurde die Pflanze in Ritualen verwendet, um böse Geister abzuwehren und Glück zu bringen. In der indigenen Kultur Nordamerikas wird Beifuß in Zeremonien verwendet, um spirituelle Reinigung und Schutz zu fördern. Der Rauch von Beifuß wird als heilig angesehen und dient dazu, negative Energien zu vertreiben und einen Raum zu reinigen. In der chinesischen Medizin ist Beifuß als „Ai Ye“ bekannt und wird traditionell zur Behandlung von Kälte- und Feuchtigkeitsstörungen eingesetzt.
In der Küche werden die Blätter von Beifuß wegen ihres intensiven, aromatischen Geschmacks in Fleischgerichten, Füllungen oder als Bestandteil von Gewürzmischungen eingesetzt.
In der Antike und im Mittelalter wurde die Pflanze in Ritualen verwendet, um böse Geister abzuwehren und Glück zu bringen. In der indigenen Kultur Nordamerikas wird Beifuß in Zeremonien verwendet, um spirituelle Reinigung und Schutz zu fördern. Der Rauch von Beifuß wird als heilig angesehen und dient dazu, negative Energien zu vertreiben und einen Raum zu reinigen. In der chinesischen Medizin ist Beifuß als „Ai Ye“ bekannt und wird traditionell zur Behandlung von Kälte- und Feuchtigkeitsstörungen eingesetzt.
Beinwell
botanisch: Symphytum officinale

Aussehen und Vorkommen
Beinwell ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Raublattgewächse gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1 Meter erreichen und hat einen dicken, fleischigen Wurzelstock. Die ovalen Blätter erreichen eine Länge von 60 cm. Sie wachsen in einer Rosette aus der Basis der Pflanze und sind oft dunkelgrün gefärbt.
Die Blüten erscheinen von Mai bis September in Trauben und sind meist purpurrot, blau oder auch weiß. Sie ziehen zahlreiche Insekten an.
Echter Beinwell kommt vor allem in Europa und Teilen Asiens vor. Die Pflanze ist besonders häufig in gemäßigten Klimazonen anzutreffen und kann in verschiedenen Bodentypen gedeihen, solange diese ausreichend Feuchtigkeit bieten.
Die robuste und anspruchslose Natur der Pflanze ermöglicht es ihr, sich in unterschiedlichen Lebensräumen anzusiedeln, und sie ist bekannt dafür, sich schnell auszubreiten. In Kultur kann echter Beinwell vegetativ und mit Samen vermehrt werden. Dies macht sie zu einer beliebten Wahl für naturnahe Gärten, wo sie als Bodendecker fungieren kann.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Im Mittelalter wurde die Pflanze zur Behandlung von Wunden, Brüchen und Prellungen eingesetzt. Man legte die großen, fleischigen Blätter direkt auf Verletzungen, um die Heilung zu fördern und Entzündungen zu lindern. Die Wurzeln wurden ebenfalls verwendet, um Tinkturen und Salben herzustellen, die bei verschiedenen Beschwerden helfen sollten.
Auch später wurde Beinwell als Mittel zur Unterstützung der Wundheilung und zur Linderung von Gelenkschmerzen geschätzt. Die Pflanze enthält Allantoin, eine Substanz, die die Zellregeneration fördert und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Diese Eigenschaften machten Beinwell zu einem beliebten Heilmittel bei Sportverletzungen und rheumatischen Beschwerden.
Heute findet Beinwell vor allem in der Form von Salben, Cremes und Tinkturen Anwendung, die zur Behandlung von Hautverletzungen, Prellungen und Gelenkschmerzen eingesetzt werden.
Aufgrund des Gehalts an Pyrrolizidinalkaloiden, die in hohen Dosen leberschädigend sein können, wird empfohlen, Beinwell nur äußerlich anzuwenden.
Bohnenkraut
botanisch: Satureja hortensis

Aussehen und Vorkommen
Bohnenkraut gehört zur Familie der Lippenblütler. Die kleinen blassrosa Blüten ziehen von Juli bis Oktober zahlreiche Insekten an.
Die Pflanze kommt im mittleren und östlichen Mittelmeerraum vor. Sie bevorzugt gut durchlässige, kalkhaltige Böden und ist oft in steinigen Gebieten oder an Wegrändern zu finden. In vielen Gärten wird Bohnenkraut kultiviert, da es nicht nur eine geschmackliche Bereicherung für die Küche darstellt, sondern auch als attraktive Pflanze in Kräutergärten dient. Bohnenkraut ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Verwendung in der Heilkunde
Schon in der Antike wurde Bohnenkraut von den Griechen und Römern genutzt, um die Atemwege zu befreien und Erkältungen zu behandeln.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden die verdauungsfördernden Eigenschaften der Pflanze in Tees und Tinkturen genutzt. Die antiseptischen Eigenschaften des Krauts setzte man bei der Wundheilung ein. Die Blätter wurden zerkleinert und auf Wunden oder Hautirritationen aufgetragen, um Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
In der Neuzeit wurden die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Bohnenkraut bestätigt. Es wird heute in Form von ätherischen Ölen, Tees oder Extrakten verwendet. Es wird angenommen, dass Bohnenkraut nicht nur die Verdauung fördert, sondern auch das Immunsystem stärkt und bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen hilfreich sein kann.
In der Aromatherapie nutzt man das ätherische Öl des Krauts, das mit seinem würzigen, beruhigenden Duft zur Entspannung beitragen kann. Es wird auch in der Naturheilkunde verwendet, um Stress abzubauen und die allgemeine Stimmung zu heben.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der heutigen Zeit wird Bohnenkraut nicht nur in der Küche geschätzt, sondern auch als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Gesundheitsförderung. Es ist in vielen Reformhäusern und Apotheken als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
In der Gastronomie verwendet man Bohnenkraut in Eintöpfen, Suppen und Saucen. Es harmoniert nicht nur mit Bohnen, sondern auch mit anderen Gemüsesorten, Fleischgerichten und sogar Fisch. Die ätherischen Öle des Krauts verleihen den Speisen eine angenehme Note und können helfen, die Verdauung zu fördern, was besonders bei schwer verdaulichen Hülsenfrüchten von Vorteil ist.
Borretsch
botanisch: Borago officinalis

Aussehen und Vorkommen
Borretsch ist eine einjährige Pflanze, die zur Familie der Raublattgewächse gehört. Die einjährige Pflanze wird bis zu 60 cm hoch. Sie zeichnet sich durch seine markanten, rauen Blätter aus. Die blauen Blüten ziehen zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Borretsch hat eine tiefe Pfahlwurzel, die den Boden auflockert und Nährstoffe an die Oberfläche bringt.
Borretsch ist ursprünglich im Mittelmeerraum und Westasien beheimatet. Er wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Lagen und gedeiht am besten in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden.
Die Pflanze ist relativ robust und kann sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen, was zu ihrer weiten Verbreitung beiträgt.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde Borretsch zur Stärkung des Körpers und zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
In der frühen Neuzeit wurde die Verwendung von Borretsch als Heilmittel in verschiedenen Kräuterbüchern dokumentiert. Man empfahl ihn zur Linderung von Atemwegserkrankungen, zur Unterstützung der Verdauung und zur Behandlung von Fieber.
Die Entdeckung von Gamma-Linolensäure in den Samen von Borretsch führte im 20. Jahrhundert zu einem gesteigerten Interesse an der Pflanze. Die entzündungshemmende Eigenschaft dieser essentiellen Fettsäure wird bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie Ekzemen und Psoriasis verwendet.
Heute wird Borretsch-Öl häufig als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die Pflanze enthält auch Antioxidantien, die helfen können, den Körper vor freien Radikalen zu schützen. Darüber hinaus wird Borretsch in der Aromatherapie verwendet, um Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Kosmetikindustrie wird Borretsch-Öl für seine feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wirkung geschätzt, um trockene Haut zu pflegen, die Hautelastizität zu verbessern und das Erscheinungsbild von Falten zu reduzieren.
Die Blätter von Borretsch werden in Salaten gegessen oder ähnlich wie Spinat zubereitet. Boretsch ist in Hessen Bestandteil der Grünen Soße. Die Blüten eignen sich zur Salatdekoration. Wegen leberschädigender Stoffe wird von einem regelmäßigen Genuss von Borretsch abgeraten.
Dost
botanisch: Origanum vulgare

Aussehen und Vorkommen
Dost oder auch Oregano genannt, ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört. Die mehrjährige krautige Pflanze blüht von Juni bis September mit kleinen rosa bis lila Blüten, die in dichten, traubenartigen Blütenständen angeordnet sind. Diese Blüten ziehen zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an, was Dost zu einer wertvollen Pflanze im Garten macht.
Ursprünglich stammt Dost aus dem Mittelmeerraum, wo er in warmen, sonnigen Regionen gedeiht. Heute ist er jedoch in vielen Teilen der Welt verbreitet und wird sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Medizin geschätzt. Er wächst bevorzugt in trockenen, gut durchlässigen Böden und ist oft in lichten Wäldern, auf Wiesen und an Wegrändern zu finden.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde Dost zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. Außerdem sollte er die Verdauung fördern und Blähungen reduzieren. Bei Hildegard von Bingen ist zu lesen „Wer die rote Lepra hat, der nehme den Saft von Dost“
In der modernen Pflanzenheilkunde wird Dost zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt. Die antioxidativen Eigenschaften helfen, den Körper vor freien Radikalen zu schützen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Zudem verwendet man ihn in der Aromatherapie, da sein ätherisches Öl eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege hat und bei Erkältungen und Allergien Linderung verschaffen kann.
Neuere Studien haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze, insbesondere das Carvacrol und Thymol, antimikrobielle Eigenschaften besitzen und bei der Bekämpfung von Bakterien und Pilzen hilfreich sein können.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche verwendet man Dost, um Gerichte mit seinem intensiven, würzigen Geschmack zu verfeinern. Besonders beliebt ist das Gewürz in der mediterranen und osteuropäischen Küche zur Verfeinerung von Fleischgerichten, Eintöpfen und Saucen.
Während der Hexenverfolgungen wurde Dost zur Hexenabwehr verwendet, er sollte auch vor dem Teufel schützen.
Eberraute
botanisch: Artemisia abrotanum

Aussehen und Vorkommen
Die Eberraute ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1 Meter erreichen. Die graugrüne Farbe der gefiederten Blätter verleihen ihr ein silbriges Aussehen. Im Spätsommer erscheinen die kleinen, gelben Blüten, die zahlreiche Insekten anziehen.
Eberraute ist ursprünglich in den mediterranen Regionen Europas und Asiens beheimatet. In diesen Regionen wächst sie in warmen, sonnigen Lagen, oft auf trockenen, gut durchlässigen Böden.
Heute findet man diese Pflanze häufig in Gärten und Parks, wo sie als Zierpflanze geschätzt wird.
Verwendung in der Heilkunde
Eberraute wurde im Mittelalter in Klostergärten kultiviert, wo Mönche und Nonnen ihre heilenden Eigenschaften bei Magenkrämpfen und Blähungen entdeckten.
In der Volksmedizin wurde sie zur Behandlung von Wunden und Hauterkrankungen eingesetzt. Die Blätter wurden zerstoßen und auf die betroffenen Stellen aufgetragen, um Entzündungen zu lindern und die Heilung zu fördern. Darüber hinaus fand die Eberraute Anwendung bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen, da sie als schleimlösend galt.
In der Neuzeit wird sie zunehmend in der Aromatherapie und der Naturheilkunde geschätzt. Die Pflanze enthält verschiedene bioaktive Verbindungen, darunter Flavonoide und Terpene, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften verantwortlich sind. Studien haben gezeigt, dass Eberraute antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen hat, was ihr Potenzial in der modernen Medizin unterstreicht.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Die Blätter der Eberraute haben einen intensiven, bitteren Geschmack. Besonders in der mediterranen Küche findet man sie in Fleisch- und Fischgerichten, aber auch in Salaten und Saucen. Zudem wird sie zur Aromatisierung von Spirituosen, wie zum Beispiel in der Herstellung von Kräuterlikören, eingesetzt.
Da Eberraute ähnlich wie Wermut Thujon enthält, ein Nervengift, sollten Teile der Pflanze nicht regelmäßig verzehrt werden.
Eibisch
botanisch: Althaea officinalis

Aussehen und Vorkommen
Der Eibisch ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Malvengewächse gehört. Die Blätter sind groß, handförmig und an der Oberfläche rau und behaart. Die trichterförmigen Blüten erscheinen von Juli bis September und sind rosa oder weiß mit einer dunkleren Mitte. Die Frucht des Eibisch ist eine kleine, runde Kapsel, die mehrere Samen enthält.
Ursprünglich ist Eibisch im Mittelmeerraum und in Teilen Asiens beheimatet, hat sich jedoch auch in anderen Regionen Europas verbreitet. In Deutschland ist die salzliebende Pflanze vor allem in den norddeutschen und ostdeutschen Küstenregionen zu finden. Die Pflanze bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden.
Verwendung in der Heilkunde
Die heilenden Eigenschaften von Eibisch wurden bereits im antiken Ägypten und in der griechischen Antike geschätzt.
Im Mittelalter fand der Eibisch dann auch in der europäischen Heilkunde breite Anwendung. Die Wurzeln und Blätter der Pflanze enthalten Schleimstoffe, die entzündungshemmende und reizlindernde Eigenschaften besitzen. Diese Eigenschaften machten den Eibisch zu einem beliebten Mittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Husten und Bronchitis. Er galt auch heilsam bei Gicht, Verhärtungen und Geschwüren.
In der Neuzeit hat sich die Verwendung des Eibischs nicht grundlegend verändert. Heute ist Eibisch vor allem als Bestandteil von Hustenbonbons und Tees bekannt
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche finden die Blätter und Wurzeln des Eibischs Verwendung. Die jungen Blätter können in Salaten oder als Gemüsebeilage genossen werden. Die Wurzeln sind essbar und können gekocht oder püriert werden. In einigen Kulturen werden sie sogar als Zutat für Süßspeisen verwendet. Besonders bekannt ist die Verwendung von Eibisch in der Herstellung von „Marshmallows“. Ursprünglich wurden diese Süßigkeiten aus dem Saft der Eibischwurzel hergestellt, was ihnen eine besondere Textur und einen einzigartigen Geschmack verlieh.
In der modernen Kosmetikindustrie wird Eibisch aufgrund seiner hautberuhigenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften geschätzt. Produkte, die Eibisch-Extrakte enthalten, sind besonders für empfindliche Haut geeignet und finden sich in Cremes, Lotionen und Haarpflegeprodukten.
Estragon
botanisch: Artemisia dracunculus

Aussehen und Vorkommen
Estragon ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. In der Blütezeit von August bis September erscheinen kleine, gelbe bis grünliche Blüten in lockeren, rispenartigen Trauben an den Spitzen der Stängel, die zahlreiche Insekten anziehen.
Ursprünglich stammt Estragon aus Osteuropa. Heute wird er in vielen Teilen der Welt kultiviert, wobei die Hauptanbaugebiete in Europa liegen. Estragon bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden und ein sonniges bis halbschattiges Klima.
Verwendung in der Heilkunde
Schon im Mittelalter wurde Estragon in der traditionellen Medizin verwendet, um Blähungen und Magenbeschwerden zu behandeln.
Im Laufe der Jahrhunderte schätzte man die Wirkung von Estragon außerdem bei der Behandlung von Wunden und Hauterkrankungen. Estragon-Extrakte fanden Anwendung in Salben und Tinkturen, die auf betroffene Stellen aufgetragen wurden, um Entzündungen zu lindern und die Heilung zu fördern
Heute wird Estragon in Form von Tees, Tinkturen oder ätherischen Ölen verwendet. Die Pflanze enthält verschiedene bioaktive Verbindungen, darunter Flavonoide und ätherische Öle, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese Eigenschaften machen Estragon zu einem interessanten Bestandteil in der Naturheilkunde.
Darüber hinaus wird Estragon in der Aromatherapie eingesetzt, um Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Estragon, besonders der Französische Estragon, hat ein intensives Aroma, das an Anis und Lakritz erinnert. Dies macht ihn zu einer geschätzten Zutat in der Gastronomie, insbesondere in der französischen Küche. Neben der Verwendung in Saucen wie der klassischen Béarnaise wird Estragon auch in Salaten, Fischgerichten und Eintöpfen eingesetzt. Estragon hat außerdem eine lange Tradition in der Herstellung von Kräuterlikören.
Noch einige Besonderheiten von Estragon: Im Gartenbau wird er oft als Begleitpflanze eingesetzt, um Schädlinge fernzuhalten und die Gesundheit anderer Pflanzen zu fördern. Estragon hat den Trivialnamen „Dragon“, denn man glaubte früher, dass Estragon gegen Giftschlangen hilft. Im antiken Ägypten wurden Estragon Öle als Opfergaben z.B. für Isis dargebracht.
Fenchel
botanisch: Foeniculum vulgare

Aussehen und Vorkommen
Fenchel ist eine zwei- bis mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 2 Metern erreichen. Die Blütenstände bilden große, schirmartige Dolden, die aus zahlreichen kleinen, gelben Blüten bestehen und einen Durchmesser von bis zu 15 cm erreichen können.
Ursprünglich stammt Fenchel aus dem Mittelmeerraum, wo er in warmen, sonnigen Regionen gedeiht. Heute wird er jedoch in vielen Ländern kultiviert und ist in verschiedenen Klimazonen zu finden.
Fenchel wächst am besten in gut durchlässigen Böden und benötigt viel Sonnenlicht.
Verwendung in der Heilkunde
Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde Fenchel wegen seiner heilenden Eigenschaften geschätzt. Die Ärzte Hippokrates und Dioskurides beschrieben Fenchel als Mittel zur Linderung von Verdauungsbeschwerden und zur Förderung der Gesundheit.
Im Mittelalter nutzten Mönche die Pflanze zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen und zur Förderung der Milchproduktion bei stillenden Müttern.
Mit der Zeit erlangte Fenchel auch in der Volksmedizin Bedeutung. In vielen Kulturen wurde er als Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen, Husten und Bronchitis verwendet. Die entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften der Pflanze wurden geschätzt und Fenchelöl fand Anwendung in der Aromatherapie.
In der Neuzeit hat sich das Interesse an Fenchel in der Naturheilkunde und der Pflanzenheilkunde verstärkt. Er wird in Form von Tees, Extrakten und ätherischen Ölen verwendet.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Knollen-Fenchel kann roh in Salaten, gedünstet, gebraten oder gegrillt verspeist werden. Die Knolle hat einen milden, anisartigen Geschmack, der vielen Gerichten eine besondere Note verleiht. Die Fenchelblätter sind zart und aromatisch, was sie zu einer beliebten Zutat macht.
Vom Gewürzfenchel nutzt man insbesondere in der mediterranen und indischen Küche die Samen als Gewürz oder zur Teezubereitung.
Fenchel war die Arzneipflanze des Jahres 2009.
Johanneskraut
botanisch: Hypericum perforatum

Aussehen und Vorkommen
Johanniskraut ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Hartheugewächse gehört. Die bis zu 8 cm langen Blätter besitzen kleine, durchsichtige Punkte, die ätherische Öle enthalten. Die leuchtend gelben Blüten erscheinen im Sommer in traubenartigen Blütenständen.
Johanniskraut stammt ursprünglich aus Europa, hat sich jedoch im Laufe der Zeit auch in Asien und Nordamerika etabliert. Die Pflanze bevorzugt sonnige, offene Flächen und wächst häufig in Wiesen, an Wegrändern, in Lichtungen und auf Brachflächen. Sie ist besonders anpassungsfähig und kann in verschiedenen Bodentypen gedeihen, solange diese gut durchlässig sind.
Verwendung in der Heilkunde
Johanniskraut wurde im Mittelalter zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und Hauterkrankungen eingesetzt. Man glaubte, dass Johanniskraut eine schützende Wirkung gegen böse Geister und negative Einflüsse habe.
In der Renaissance wurde es von verschiedenen Ärzten und Kräuterkundigen dokumentiert, die seine Verwendung zur Behandlung von Depressionen und Angstzuständen hervorhoben. Die Pflanze wurde als „St. John’s wort“ bekannt, da sie um den Johannistag (24. Juni) anfängt zu blühen.
Im 19. Jahrhundert begann die wissenschaftliche Forschung die Wirkstoffe des Johanniskrauts zu untersuchen, insbesondere Hypericin und Hyperforin. Diese werden für die antidepressiven Eigenschaften verantwortlich gemacht.
In der modernen Heilkunde hat Johanniskraut einen festen Platz als pflanzliches Antidepressivum. Es wird häufig zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt und ist in vielen Ländern als rezeptfreies Medikament erhältlich. Studien haben gezeigt, dass Johanniskraut in einigen Fällen genauso wirksam sein kann wie herkömmliche Antidepressiva, jedoch mit weniger Nebenwirkungen.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Zu beachten sind die Wechselwirkung von Johanniskraut mit verschiedenen Medikamenten. Es kann die Wirkung von Antidepressiva, Antibabypillen und anderen Arzneimitteln beeinflussen, weshalb eine Rücksprache mit einem Arzt vor der Anwendung ratsam ist.
Johanniskraut wurde 2015 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
Katzenminze
botanisch: Nepeta cataria

Aussehen und Vorkommen
Katzenminze ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört. Die Pflanze hat ein ansprechendes, krautiges Aussehen. Die grünen Blätter weisen eine leicht graue oder silbrige Behaarung auf, was ihnen ein samtiges Aussehen verleiht. Sie verströmen einen charakteristischen Duft. Die Blüten in hellem Blauviolett wachsen in dichten, traubenartigen Blütenständen und blühen in der Regel von Juni bis September.
Katzenminze ist ursprünglich in Europa und Asien beheimatet. Die Pflanze wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Regionen und gedeiht am besten in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde Katzenminze zur Linderung von Verdauungsproblemen eingesetzt. Ihre entzündungshemmenden Eigenschaften machten sie auch zu einem beliebten Mittel gegen Husten und Halsschmerzen.
Mit der Zeit erlangte Katzenminze auch in der modernen Phytotherapie an Bedeutung. Die Pflanze enthält Verbindungen wie Nepetalacton, die eine entspannende Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben können. Viele Menschen nutzen sie, um ihre Schlafqualität zu verbessern oder um sich in stressigen Situationen zu beruhigen. Katzenminze wird auch zur Unterstützung der Verdauung und zur Linderung von Menstruationsbeschwerden geschätzt. In der heutigen Naturheilkunde wird Katzenminze oft als Teil von Kräutermischungen verwendet, die auf die Unterstützung des Immunsystems abzielen
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Auffällig ist die Wirkung von Katzenminze auf Katzen. Nepetalacton sorgt dafür, dass viele Katzen auf die Pflanze reagieren, indem sie sich wälzen, schnüffeln oder spielerisch agieren. Diese Reaktion variiert mit dem Alter und kommt nur bei etwa 70% der Katzen vor.
Die Blätter können frisch oder getrocknet in Tees, Salaten oder als Gewürz verwendet werden. Ihr milder, minziger Geschmack verleiht Gerichten eine interessante Note und kann auch in der Zubereitung von Kräuterölen oder Essigen eingesetzt werden.
Liebstöckel
botanisch: Levisticum officinale

Aussehen und Vorkommen
Liebstöckel, auch bekannt als Maggikraut, ist eine mehrjährige Kräuterpflanze, die zur Familie der Doldenblütler gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen. Die großen, gefiederten Blätter verströmen einen intensiven, würzigen Duft.
Ursprünglich stammt Liebstöckel aus dem Nahen oder Mittleren Osten, hat sich jedoch in vielen Teilen Europas und Asiens verbreitet.
Die Pflanze hat eine hohe Widerstandsfähigkeit und kann in verschiedenen Böden gedeihen, bevorzugt jedoch feuchte, nährstoffreiche Standorte. Die Ernte erfolgt in der Regel im Sommer, wenn die Blätter am aromatischsten sind.
Verwendung in der Heilkunde
Bereits im 9. Jahrhundert wurde Liebstöckel in Klostergärten kultiviert und fand Anwendung in der traditionellen Medizin. Die Mönche schätzten Liebstöckel nicht nur wegen seines aromatischen Geschmacks, sondern auch wegen seiner heilenden Eigenschaften.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Liebstöckel in verschiedenen Kulturen als Heilmittel geschätzt. In der Volksmedizin wurde er zur Behandlung von Nieren- und Blasenbeschwerden eingesetzt. Die harntreibende Wirkung des Liebstöckels wurde genutzt, um die Ausscheidung von Giftstoffen zu fördern und die Nierenfunktion zu unterstützen. Auch bei rheumatischen Beschwerden und Gelenkschmerzen fand Liebstöckel Anwendung, da ihm schmerzlindernde Eigenschaften zugeschrieben wurden.
Auch heute ist die Verwendung von Liebstöckel in Form von Tees, Extrakten oder ätherischen Ölen weit verbreitet. Zudem wird er in der Naturheilkunde oft in Kombination mit anderen Heilpflanzen verwendet, um die Wirkung zu verstärken.
Studien zeigen, dass die ätherischen Öle der Pflanze antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften besitzen, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. Auch die positive Wirkung auf das Verdauungssystem wird durch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche verleiht der intensive Geschmack Suppen, Eintöpfen und Saucen eine besondere Note. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden, wobei frische Blätter das beste Aroma bieten.
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird Liebstöckel auch in einigen Hautpflegeprodukten zur Beruhigung und Pflege der Haut eingesetzt.
Majoran
botanisch: Origanum majorana

Aussehen und Vorkommen
Majoran ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die kleinen, violetten Blüten der krautigen Pflanze erscheinen in den Sommermonaten in dichten, traubenartigen Blütenständen. Majoran hat einen charakteristischen, würzigen Duft, der beim Zerreiben der Blätter freigesetzt wird.
Majoran ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet. Die Pflanze bevorzugt warme, sonnige Standorte und gut durchlässige, nährstoffreiche Böden. Sie ist frostempfindlich und wird daher im nördlichen Europa eher als einjährige Pflanze kultiviert, obwohl sie in milderen Klimazonen mehrjährig gedeiht.
Verwendung in der Heilkunde
Im antiken Griechenland und Rom wurde Majoran nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel geschätzt. Man verwendete ihn zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Verdauungsproblemen.
Im Mittelalter fand Majoran breite Anwendung in der Volksmedizin zur Förderung der Verdauung. Auch bei Erkältungen und Husten wurde Majoran verwendet, da man ihm eine schleimlösende Wirkung zuschrieb.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Majoran auch in der Aromatherapie populär. Die ätherischen Öle, die aus den Blättern gewonnen werden, sind reich an Thymol und Carvacrol, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese Öle wurden zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, zur Linderung von Entzündungen und zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt. In der traditionellen Medizin vieler Kulturen wird Majoran auch zur Beruhigung von Nerven und zur Förderung des Schlafs verwendet.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In Griechenland war laut der Göttin Aphrodite Majoran die Pflanze der Glückseligkeit. Deshalb war es üblich, frisch verheirateten Paaren eine Girlande aus Majoran umzuhängen.
Majoran wird auch in der Aromatherapie eingesetzt. Der beruhigende Duft des Krauts kann Stress abbauen und die Stimmung heben. Zudem ist Majoran ein beliebtes Kraut in der Hausapotheke, da es antiseptische Eigenschaften besitzt.
Majoran wird in der mediterranen und mitteleuropäischen Küche eingesetzt. Seine warmen, leicht süßlichen Aromen passen hervorragend zu Fleischgerichten, insbesondere zu Lamm und Schwein, sowie zu Eintöpfen, Suppen und Saucen.
Meerettich
botanisch: Armoracia rusticana

Aussehen und Vorkommen
Meerrettich ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Kreuzblütler gehört. Die Pflanze kann eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen und hat große, ovale Blätter. Die kleinen, weißen Blüten erscheinen im späten Frühling bis frühen Sommer.
Die cremefarbene Wurzel hat eine dicke, zylindrische Form und kann eine Länge von bis zu 30 Zentimetern erreichen. Mit ihrem scharfen Geschmack wird sie in der Küche als Gewürz verwendet.
Meerrettich ist ursprünglich in der Ukraine und angrenzenden Gebieten Russlands beheimatet. Er wird inzwischen auf der ganzen Nordhalbkugel kultiviert. Meerrettich wächst bevorzugt in feuchten, nährstoffreichen Böden. Die Pflanze ist winterhart und sehr anpassungsfähig aber benötigt viel Sonnenlicht.
Verwendung in der Heilkunde
Schon seit dem Mittelalter wird Meerrettich zur Linderung von Erkältungen, Husten und Bronchitis verwendet. Auch bei Verdauungsproblemen fand er Anwendung und zur Behandlung von Rheuma, Gelenkschmerzen und Skorbut. Die schmerzlindernde Wirkung wurde durch das Auftragen von Meerrettichpaste auf die betroffenen Stellen erzielt.
In der Neuzeit wurde er zunehmend in der Naturheilkunde populär. Die moderne Pflanzentherapie erkennt die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften des Meerrettichs an. Studien haben gezeigt, dass die Inhaltsstoffe des Meerrettichs, wie Glucosinolaten und ätherischen Ölen, eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben können.
Heute wird Meerrettich oft in Form von frischem Wurzelgemüse, als Saft oder in Kapseln angeboten. Er findet Anwendung bei der Unterstützung der Atemwege, zur Stärkung des Immunsystems und zur Förderung der Verdauung.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Die Wurzel enthält eine Vielzahl von Nährstoffen, darunter Vitamin C, B-Vitamine, Kalzium und Magnesium. Frische Wurzeln können in einem kühlen, dunklen Ort mehrere Wochen aufbewahrt werden, während geriebener Meerrettich im Kühlschrank einige Tage haltbar ist.
In der Küche ist Meerrettich besonders beliebt als Beilage zu Fisch, Fleisch und in Saucen. Die scharfe Note des Meerrettichs hebt den Geschmack von Speisen hervor und sorgt für eine angenehme Schärfe. Meerrettichsauce wird zu traditionellen Gerichten wie Roastbeef oder Matjeshering serviert.
Rosmarin
botanisch: Rosmarinus officinalis

Aussehen und Vorkommen
Rosmarin ist ein immergrüner, mehrjähriger Halbstrauch, der zur Familie der Lippenblütler gehört. Im Frühling und Sommer trägt Rosmarin kleine, blaue Blüten, die in Trauben angeordnet sind.
Rosmarin ist eine mediterrane Pflanze, die ursprünglich in den Küstenregionen Südeuropas und Nordafrikas vorkam. Er wächst bevorzugt in warmen, sonnigen Klimazonen, wird heute aber in vielen Teilen der Welt kultiviert, insbesondere in gemäßigten Klimazonen. Rosmarin ist frostempfindlich und sollte in nördlicheren Breitengraden vor Frost geschützt werden.
Verwendung in der Heilkunde
Bereits im Mittelalter wurde Rosmarin in Form von Aufgüssen oder als Bestandteil von Kräutermischungen verwendet, um Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Atemwegserkrankungen zu behandeln.
Man glaubte, dass die Pflanze das Gedächtnis stärkt und die geistige Klarheit fördert.
Die Verwendung von Rosmarin in der Heilkunde ist eng mit seinen antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften verbunden. Seit der Renaissance wird die Pflanze auch in der Aromatherapie eingesetzt, da der Duft von Rosmarin die Stimmung hebt und die Konzentration fördert.
In der heutigen Naturheilkunde wird Rosmarin zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt, da er die Produktion von Verdauungssäften anregt. Zudem wird Rosmarin auf Grund seiner schleimlösenden Ei-genschaften bei Erkältungen und Atemwegserkrankungen verwendet. Auch in der Hautpflege findet Rosmarin Anwendung, da er die Durchblutung fördert und entzündungshemmend wirkt.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Interessant ist die Verwendung von Rosmarin in der Kosmetik. Die ätherischen Öle von Rosmarin können helfen, die Haut zu straffen und das Erscheinungsbild von Falten zu reduzieren. In Haarpflegeprodukten wird Rosmarin verwendet, um die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern und das Haarwachstum zu unterstützen.
Darüber hinaus hat Rosmarin eine lange Tradition in der Symbolik. In vielen Kulturen steht er für Erinnerung und Treue. Bei Hochzeiten wird Rosmarin oft als Brautstrauß verwendet, um die ewige Liebe zu symbolisieren.
Salbei
botanisch: Rosmarinus officinalis

Aussehen und Vorkommen
Salbei ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die ovalen, graugrünen Blätter des Salbeis sind oft mit einem silbrigen Schimmer versehen. Beim Zerreiben verströmen die Blätter einen charakteristischen, würzigen Duft. Die Blüten variieren von Blau über Lila bis Weiß.
Ursprünglich stammt Salbei aus dem Mittelmeerraum, wo er in warmen, trockenen Klimazonen gedeiht. Heute wird er jedoch in vielen Ländern kultiviert. Salbei bevorzugt gut durchlässige, sandige oder lehmige Böden und benötigt viel Sonnenlicht, um optimal zu wachsen.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde Salbei als „heilige Pflanze“ angesehen und war ein Symbol für Gesundheit und Wohlstand. Er wurde zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Verdauungsstörungen und Entzündungen eingesetzt. Man glaubte, dass Salbei die Lebenskräfte stärkt und sogar vor dem Tod schützt.
Im „Kräuterbuch“ von Hildegard von Bingen wird Salbei als Mittel zur Förderung der Verdauung und zur Linderung von Husten beschrieben. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin fand Salbei Anwendung, wo er zur Regulierung des Qi und zur Behandlung von Fieber eingesetzt wurde.
Die Entdeckung der modernen Pharmazie im 19. Jahrhundert führte jedoch dazu, dass viele traditionelle Heilmittel in den Hintergrund traten. In der Jetztzeit hat das Interesse an pflanzlichen Heilmitteln und Naturheilkunde wieder zugenommen. Salbei wird heute in Form von Tees, Tinkturen und ätherischen Ölen verwendet. Er wird zur Linderung von Halsschmerzen, zur Unterstützung der Verdauung und zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt. Zudem hat Salbei antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche wird Salbei als Gewürz verwendet, um Gerichte wie Fleisch, Pasta und Saucen zu verfeinern. Sein intensives Aroma und der leicht herbe Geschmack machen ihn zu einer beliebten Zutat in mediterranen Rezepten.
Im Garten vertreibt der Geruch von Salbei Schädlinge, was ihn zu einer nützlichen Pflanze für den Anbau macht.
Süßdolde
botanisch: Myrrhis odorata

Aussehen und Vorkommen
Die Süßdolde ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Die Pflanze kann eine Höhe von etwa 60 bis 120 cm erreichen. Die tiefgrünen, langen Blätter sind gefiedert und verströmen beim Zer-reiben einen süßlichen Duft, der an Anis oder Fenchel erinnert. Die cremefarbenen Blüten der Süßdolde erscheinen in Dolden.
Das natürliche Vorkommen der Süßdolde erstreckt sich von den gemäßigten Zonen Europas bis hin zu den Gebirgen in Zentralasien. Man findet sie in lichten Wäldern, auf Wiesen und Auenlandschaften. Die Pflanze ist anpassungsfähig und kann sowohl in sonnigen als auch in schattigen Lagen gedeihen.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter wurde die Süßdolde vor allem in Klostergärten kultiviert als Gewürz- und Heilpflanze. Man verwendete die Blätter und Wurzeln zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Magenbeschwerden und Atemwegserkrankungen.
In der modernen Pflanzentherapie wird Süßdolde vor allem wegen ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen geschätzt. Die Pflanze enthält ätherische Öle, die nicht nur für ihren Geschmack, sondern auch für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind.
Heute wird die Süßdolde in Form von Tees, Extrakten oder als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Sie wird zur Unterstützung des Immunsystems und zur Linderung von Erkältungs- und Grippesymptomen eingesetzt. Ihre beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt macht sie zu einem beliebten Mittel bei Magenbeschwerden.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Die frischen Blätter können als Gewürz in Salaten, Suppen und Fleischgerichten verwendet werden, um den Speisen eine aromatische, anisartige Note zu verleihen.
In der Naturkosmetik finden ihre ätherischen Öle Anwendung in Hautpflegeprodukten, da sie entzündungshemmend und beruhigend wirken. Dies macht sie zu einer wertvollen Zutat in Cremes und Lotionen, die für empfindliche Haut geeignet sind.
Thymian
botanisch: Thymus vulgaris

Aussehen und Vorkommen
Thymian ist eine mehrjährige, aromatische Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die Pflanze wächst in Form von kompakten, buschigen Sträuchern. In der Blütezeit von Juni bis September erscheinen kleine, rosa Blüten in dichten, traubenartigen Blütenständen. Thymian hat einen charakteristischen, würzigen Duft, der beim Zerreiben der Blätter freigesetzt wird.
Die Pflanze ist besonders anpassungsfähig und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter steinige Hänge, Wälder und Wiesen. In Europa ist Thymian weit verbreitet, insbesondere in Ländern wie Griechenland, Italien und Spanien, wo er oft in der Natur zu finden ist. Thymian bevorzugt gut durchlässige, trockene Böden und volle Sonneneinstrahlung.
Verwendung in der Heilkunde
Schon im Mittelalter schätzte man Thymian als Heilpflanze wegen seiner antiseptischen und desinfizierenden Eigenschaften. Er wurde zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Husten und Bronchitis eingesetzt wurde.
Hildegard von Bingen empfahl neben der Behandlung von Atemwegserkrankungen Thymian zur Förderung der Verdauung. Die Verwendung von Thymian als Heilmittel war weit verbreitet in Form von Tees, Tinkturen oder als Bestandteil von Salben.
Heute wird Thymian zur Linderung von Erkältungen, Husten und Verdauungsproblemen eingesetzt. Er findet auch Anwendung in der Aromatherapie, wo sein ätherisches Öl zur Entspannung und zur Unterstützung der Atemwege verwendet wird. Darüber hinaus wird Thymian in der modernen Naturheilkunde wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften als Antioxidans geschätzt.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche wird Thymian als Gewürz verwendet, um Gerichte wie Fleisch, Fisch, Gemüse und Suppen zu verfeinern. Sein intensives Aroma und der leicht herbe Geschmack machen ihn zu einer beliebten Zutat in mediterranen und französischen Rezepten. Frischer Thymian kann in Salaten, Marinaden oder als Garnitur genutzt werden, während getrockneter Thymian eine lange Haltbarkeit hat und in vielen Gewürzmischungen zu finden ist.
Weinraute
botanisch: Ruta graveolens

Aussehen und Vorkommen
Die Weinraute ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Rautengewächse. Die Pflanze erreicht eine Höhe bis zu einem Meter. Die dunkelgrünen, lanzettlichen Blättchen verströmen beim Zerreiben einen intensiven Duft. Kleine gelbe, fünfzählige Blüten, die in lockeren Dolden angeordnet sind, haben ein sternförmiges Aussehen. Sie verleihen der Pflanze auch einen dekorativen Aspekt.
Die Weinraute ist ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet ist. Ihr natürliches Vorkommen erstreckt sich über Länder wie Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei. Die Weinraute bevorzugt gut durchlässige, kalkhaltige Böden und ist relativ resistent gegenüber Trockenheit.
Verwendung in der Heilkunde
Im Mittelalter fand die Weinraute in der Klostermedizin Anwendung zur Behandlung von
Verdauungsproblemen und Fieber sowie als Mittel gegen Wurmbefall. Ihre bitteren und aromatischen Eigenschaften wurden geschätzt, um die Verdauung zu fördern und den Appetit anzuregen. Zudem glaubte man, dass sie krampflösende und schmerzlindernde Wirkungen hat.
In der Neuzeit verwendete man die Pflanze zur Behandlung von Migräne und Nervenschmerzen.
Heute wird die Weinraute in der modernen Pflanzentherapie weniger häufig verwendet.
In hohen Dosen verwendet, kann sie toxisch sein und zu Nebenwirkungen führen. Daher ist es wichtig, sie mit Vorsicht zu verwenden und im Zweifelsfall einen Fachmann zu konsultieren.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
Die Weinraute wird wegen ihres intensiven, bitteren Geschmacks in der Küche geschätzt. In einigen mediterranen Ländern nutzt man sie als Gewürz in Salaten, Saucen und Fleischgerichten. Ihr Aroma verleiht den Speisen eine besondere Note, sollte jedoch sparsam eingesetzt werden, da der Geschmack sehr dominant sein kann.
Weinraute findet Verwendung in der Parfümindustrie. Die ätherischen Öle, die aus den Blättern gewonnen werden, finden Anwendung in verschiedenen Duftkompositionen.
Zudem wird die Weinraute in der traditionellen Folklore oft mit Schutz und Abwehr in Verbindung gebracht. In vielen Kulturen galt sie als Amulett gegen böse Geister und Krankheiten.
Ysop
botanisch: Hyssopus officinalis

Aussehen und Vorkommen
Ysop ist eine mehrjährige buschige Kräuterpflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die tiefgrünen Blätter des Ysops sind schmal und lanzettartig und besitzen eine leicht raue Oberfläche. Der Duft der Blätter erinnert an eine Mischung aus Minze und Thymian. Die kleinen meist blauen Blüten mit der typische Lippenblütenform erscheinen von Juni bis September.
Ursprünglich stammt Ysop aus dem Mittelmeerraum, wo er in warmen, sonnigen Regionen gedeiht. Heu-te wird Ysop in vielen Teilen der Welt kultiviert, insbesondere in Europa, Asien und Nordamerika. Die Pflanze bevorzugt gut durchlässige, trockene Böden und wächst am besten an sonnigen Standorten.
Verwendung in der Heilkunde
In den Klostergärten Europas entdeckten und dokumentierten Mönche seine heilenden Eigenschaften.
Im Mittelalter wurde Ysop häufig zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt. Die Blätter und Blüten wurden in Tees oder als Gewürz in Speisen verwendet, um die Verdauung zu fördern und Magenbeschwerden zu lindern.
In der traditionellen Volksmedizin wurde die Pflanze zur Behandlung von Wunden und Hauterkrankungen eingesetzt. In der modernen Pflanzentherapie wird Ysop aufgrund seiner antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften geschätzt zur Unterstützung des Immunsystems und zur Bekämpfung von Entzündungen.
Trotz seiner langen Geschichte in der Heilkunde sollte Ysop jedoch mit Vorsicht verwendet werden. In hohen Dosen kann die Pflanze toxisch sein und sollte von schwangeren Frauen und Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen gemieden werden.
Weitere Verwendung und Besonderheiten
In der Küche wird Ysop häufig als Gewürz verwendet. Die Blätter und Blüten haben einen intensiven, leicht bitteren Geschmack, der gut zu Fleischgerichten, Suppen und Salaten passt. Ysop kann frisch oder getrocknet verwendet werden und verleiht Gerichten eine besondere Note.
In der Aromatherapie wird Ysop auch verwendet, um Stress abzubauen und die Stimmung zu heben. Die ätherischen Öle der Pflanze haben beruhigende Eigenschaften und können in Diffusoren oder Bädern eingesetzt werden.