Vortrag „Der mecklenburgische Hof unter Christian I Louis”

Von Sabine Krahn-Schulze und Petra Wallmann

Am 22. Mai war im Rahmen unserer Vortragsreihe am Doberaner Gymnasium Dr. Steffen Stuth zu Gast. Er ist Leiter des Kulturhistorischen Museums in Rostock. Promoviert hat er zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte über mecklenburgische Fürstenhöfe in Rostock.

Mit beeindruckender Fachkenntnis entwirft Dr. Stuth ein lebendiges Porträt des mecklenburgischen Herzogs Christian I. Louis, der ab 1658 regierte. Als Vasall des französischen Königs Ludwig XIV. führte er ein Leben, das zwischen der Heimat und den europäischen Metropolen pendelte – ein Fürst, der sein Land mehr aus der Kutsche als vom Thron regierte.

Christian I. Louis verweilte vornehmlich in Paris und Den Haag und wandte sich bewusst gegen überkommene Machtstrukturen. Er verstand sich als souveräner Fürst von Gottes Gnaden – ganz im Sinne des absolutistischen Zeitalters, das am französischen Hof seine Vollendung fand.

Er starb 1692 in Den Haag und wurde anschließend nach Doberan überführt und in das Grab seines Vaters Adolf Friedrich I. beigesetzt, was wohl beide so nicht gewollt hätten.