Neuer Besucherrekord am Mühlentag
von Dirk Emmerich
Wir hatten auch dieses Jahr mit großem Interesse gerechnet – aber dass es so viele werden würden, hat uns überrascht und riesig gefreut. Bereits kurz nach 10:00 Uhr kamen die ersten Besucher, also eine ganze Stunde vor dem offiziellen Beginn. Nein, sie mussten nicht warten: Rainer Fourmont und seine Müllerinnen und Müller hatten bereits alles vorbereitet – also ging’s schon ein bisschen früher als 11:00 Uhr los.
Das Interesse ließ den ganzen Tag über nicht nach. Jeder einzelne Besucher wurde per Klickzähler registriert – am Ende zeigte er die Zahl 941 an. Das ist ein neuer Rekord. Großartig! Im letzten Jahr waren es 630, und schon damals waren wir absolut begeistert. Aber 941… das ist eine Steigerung von fast 50 Prozent!
Am Tag zuvor hatten wir noch ein wenig Sorge: Der Regen der letzten Tage hatte das Gelände vor der Mühle stellenweise matschig gemacht. Aber das spielte keine Rolle – am späten Vormittag kam dann auch noch die Sonne heraus, und es lief einfach hervorragend.
Unter den Besuchern waren nicht nur Doberaner. Am Dialekt war zu erkennen, dass auch Thüringer, Schwaben und Österreicher darunter waren – und vermutlich viele andere mehr. Auch Spanisch und Tschechisch waren zu hören.



„Das war ein großartiger Tag für uns als Verein und die Mühlengruppe – eine tolle Bestätigung und großartige Motivation. Wir haben mehr als sechs Stunden lang fast tausend interessierte Gäste empfangen, und es gab eine große Spendenbereitschaft“, so Rainer Fourmont.
Erstmals gab es keine klassischen Führungen in Gruppen – stattdessen lief alles sehr formlos und entspannt ab. Rainer Fourmont, Ralf Schulz, Reinhard Firzlaff und Lutz Benesch standen als Ansprechpartner bereit. Sie erklärten die Funktionsweise, Geschichte und den Wiederaufbau der Mühle und beantworteten Fragen. So entstanden zwanglose Gesprächsrunden. Das war in dieser Art neu – und eine spannende Erfahrung. Die Mühlengruppe möchte das in Zukunft öfter so machen.
Am Eingang zur Mühle gab Sabine Krahn-Schulze einen Einblick in die Arbeiten am Wirtschaftsgebäude und das Projekt „Neues Leben unter neuem Dach“ – und warb zugleich für den am nächsten Wochenende stattfindenden 14. Doberaner Klostermarkt.


Die Doberaner Mühle war nicht die einzige, die an diesem Pfingstmontag ihre Tore öffnete: Der Mühlentag fand bundesweit statt. In Mecklenburg-Vorpommern betreut der Mühlenverein MV e. V. über 300 Mühlen – darunter Wasser-, Wind- und Motormühlen. Rund 240 von ihnen stehen unter Denkmalschutz.
Rainer Fourmont und Ralf Schulz hatten in der Woche zuvor neue Mühlsteine und ein Kammrad in die Mühle gebracht. Ja, das hat ein bisschen Mühe gemacht, aber hat sich geloht. Der große Mühlenstein ist nun endlich dort, wo er hingehört.


Aber zurück zum Mühlentag. Auch für das leibliche Wohl der Besucher war bestens gesorgt: Die Müllerinnen hatten viel Kuchen gebacken – sie hatten schon mit einem größeren Andrang gerechnet als im Vorjahr. Und der Kuchen war köstlich! Wer den nicht probiert hat, hat wirklich etwas verpasst. Kaffee gab es natürlich auch dazu.

Nach 17:00 Uhr, nach über sechs Stunden intensiver Arbeit, setzten sich die Müllerinnen und Müller draußen in der Nachmittagssonne zusammen und ließen den Tag Revue passieren. Es war ein rundum gelungener Tag. Darauf ein Bier. Das hatten sich alle verdient.
Und wer diesen Text bis hierher gelesen hat und denkt: „Da habe ich ja was verpasst…“ – keine Sorge: In einer Woche ist Klostermarkt! Dann öffnet die Mühle wieder ihre Türen – an beiden Tagen. Es lohnt sich.
