Bautagebuch, Update Januar

von Dirk Emmerich

Ein neues Jahr hat begonnen. Auf der Baustelle wird mit Hochdruck gearbeitet. Es ist ermutigend, die Fortschritte im Detail in Augenschein zu nehmen. Vieles liegt im Detail. Von außen sind weiterhin vor allem die beiden Arkadenbögen auf der Westseite ein Blickfang. Doch auch im Inneren – ein Betreten der Baustelle ist für Außenstehende aus Sicherheitsgründen nicht möglich – tut sich einiges.
Die Bauleute haben mit dem Einschalen der Treppe begonnen. Ziel ist es, den Bau der Treppe bis Ostern abzuschließen. Dann soll auch das Dach über dem Sanitärtrakt fertiggestellt sein. Hier wurde in den letzten Wochen intensiv daran gearbeitet.

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Am 28. Januar war Jens Amelung vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege auf der Baustelle, um sich mit den Fortschritten vertraut zu machen. Besonders die beiden fertiggestellten Arkadenbögen weckten sein Interesse. Wir hatten hier im Bautagebuch mehrfach darüber berichtet. Die gefundene Lösung, alte und neue Ziegel zu mischen, fand die Zustimmung des Denkmalschützers. So könne man gut erkennen, dass nicht einfach etwas Neues aufgesetzt wurde, sondern dass alte und neue Ziegel eine Symbiose bilden.

Im letzten Jahr wurden hier 20.000 neue Ziegel vermauert. Die Sanierung der Arkadenbögen wird in den kommenden Monaten fortgesetzt. Nach den beiden Bögen auf der Westseite folgt nun die Ostseite – die Seite zum Kornhaus. Auch hier wird man ähnlich vorgehen. Ziel bleibt es, so viel wie möglich Ziegel zu erhalten und wiederzuverwenden. Doch auch hier ist das Mauerwerk angegriffen, und es besteht die Gefahr, dass den Fachleuten bei der Arbeit „eine ganze Menge entgegenkommt“. Für 2025 gehen die Bauleute davon aus, dass weitere 40.000 neue Ziegel benötigt werden. Es bleibt eine Herausforderung, eine ausgewogene Balance zwischen den Einschätzungen der Baufachleute und den Vorgaben der Denkmalschützer zu finden.

Ein weiterer Schwerpunkt im Januar war die künftige Trennwand zwischen der Backhalle und dem Eingangsflur, wenn man den Mühlenflügel vom Kornhaus her betritt. Bereits im vergangenen Jahr stand fest, dass die Wand erneuert werden muss. Zunächst war angedacht, sie als festes Mauerwerk zu rekonstruieren. Dann brachte Prof. Thomas Römhild vom Klosterverein die Idee ein, das Mauerwerk „aufzulösen“ und durch „Fenster“ attraktiver zu gestalten. Dadurch könne man die räumliche Struktur des Gebäudes besser hervorheben. Schon vom Eingangsflur aus könnte man durch die „Fenster“ die Größe der Backhalle erfassen – und umgekehrt.

Inzwischen haben sich zwei Varianten für eine künftige Lösung herauskristallisiert: entweder schmale Lichtschächte oder größere Fenster. Aus Sicht der Denkmalschützer sind beide Varianten möglich. Nun werden die Vor- und Nachteile beider Optionen abgewogen, bevor in den kommenden Wochen eine Entscheidung fällt.

Im letzten Update hatten wir berichtet, dass die Darre im Januar ein Wetterschutzdach erhalten sollte. Der Winter ist in diesem Jahr milder als im Vorjahr (auch wenn es sich nicht immer so anfühlt). Nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen wurde nun auf ein provisorisches Wetterschutzdach verzichtet. Stattdessen soll im Herbst direkt ein richtiges neues Dach auf die Darre kommen.

Bei der Diskussion um die Wurzel im Gewölbezwickel scheint nun eine Lösung in Sicht. „Es geht nicht darum, die Wurzel zu erhalten“, erklärte Jens Amelung beim Vor-Ort-Termin am 28. Januar, „sondern darum, so viel wie möglich vom alten Mauerwerk zu sichern.“ Nun soll ein Restaurator hinzugezogen werden, sobald feststeht, dass es tatsächlich keine Alternative zur Entfernung der Wurzel gibt. Fortsetzung folgt.Die Tür in der Außenwand der Darre wird nicht versetzt, auch wenn sie an dieser Stelle nicht der Symmetrie des Gebäudes entspricht. Auch hierüber wurde nun Einigkeit erzielt.

Und was ist mit dem Dach, das – so lauteten die anfänglichen, optimistischen Planungen – eigentlich spätestens in diesem Jahr fertig werden sollte?
Architekt Renee Kunz will sich nicht festlegen und bittet um Verständnis: Es gab seit Baubeginn einfach zu viele Überraschungen. Aber ein Richtfest für das Dach über der großen Halle und die Fertigstellung der Arkadenbögen sind Ziele, die – Stand Januar – für 2025 ins Visier genommen wurden.
„Es ist und bleibt ein mittelalterlicher Bau mit schweren Brandschäden aus dem Jahr 1979“, betont Kunz. „Der Teufel steckt im Detail. Die Sanierung kann nur Schritt für Schritt vorangehen.“ Das war in den letzten Jahren so, und das wird auch 2025 so bleiben. Wichtig sei, dass Architekten, Bauleute und Denkmalschützer am Ende ein Ergebnis präsentieren, mit dem alle Seiten zufrieden sind.