Das Hauptaugenmerk im November galt dem Abschluss der Bauarbeiten an den beiden Arkaden auf der Westseite des Wirtschaftsgebäudes. Wir haben hier im Bautagebuch darüber berichtet, dass es notwendig war, diese teilweise zurückzubauen und wieder neu aufzumauern. Dabei galt es immer wieder die Vorgaben der Denkmalpflege mit der Fachkompetenz der Bauleute in Einklang zu bringen. Den Erhalt historischer Substanz wollen beide, doch das, was wünschenswert ist, mit dem, was auch umsetzbar ist, unter einen Hut zu bekommen, war eine Herausforderung. Doch es ist gelungen, wenn auch mit erheblichem Materialeinsatz, der so nicht eingeplant war. Die zwei sanierten Bögen sind inzwischen vollständig ausgemauert. Sowohl Denkmalpfleger als auch Baufachleute sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Gerüste direkt an den Bögen sind abgebaut und die Bögen selbst abgedeckt. Erkennbar ist das Ergebnis auch von weitem, wenn man vom Stadtzentrum her das Klostergelände betritt und Richtung Wirtschaftsgebäude geht.

Bis zum Jahresende wird der bereits erkennbare WC-Trakt im Wirtschaftsgebäude (wir haben darüber im Oktober berichtet) ein Dach erhalten, die Schalungsarbeiten dafür sind in Vorbereitung. 

Ein weiterer Schwerpunkt der vergangenen Wochen lag auf den Resten der Darre, die sich an den Mühlenflügel im Süden anschließt. 

Hier besteht noch einiges an Arbeit bevor. Zuletzt stand dabei eine Wurzel in der Südwand im Weg. Die Denkmalschützer haben immer wieder betont, wie wichtig ihnen der Erhalt der Wurzel ist. Aus Sicht der Bauleute und aus statischer Sicht ist das nicht nachvollziehbar. Aus ihrer Sicht gibt es keinen Zweifel, dass der Stumpf und die Wurzeln des Baumes entfernt werden müssen. 

Wahrscheinlich hat sich der eine oder andere gefragt, wo die vielen großen Steine am Rande der Baustelle herkommen. Es sind im Laufe des Jahres immer mehr geworden. Diese Findlinge stammen alle aus dem Boden unter dem Wirtschaftsgebäude und haben seinerzeit zur Stabilisierung des Baugrunds gedient, als das Gebäude errichtet wurde. Sie sind jetzt „gefunden“ worden als es darum ging, bei der Sanierung auf tragfähigen Baugrund zu stoßen, der den heutigen Normen und Vorschriften entspricht. Alles muss statisch sicher sein, denn auch hier gilt, wie gerade beschrieben, dass das neue Dach getragen werden kann.

Erneut ist auch im November klar geworden, dass der Erhalt und die Sanierung des nach dem Brand 1979 so schwer beschädigten Wirtschaftsgebäudes, aufwendiger und weit kostspieliger sein wird als gedacht. Alle Verantwortlichen haben ein großes Interesse, mit den bislang zur Verfügung stehenden Mitteln sorgsam umzugehen. Aber ohne eine Aufstockung der Budgets drohen im nächsten Jahr Engpässe. Dazu ist die Stadt Bad Doberan mit der Landesregierung in Gespräch im engen Austausch und arbeitet an Lösungen. Wir werden über Ergebnisse und neue Entwicklungen hier an dieser Stelle berichten.