von Dirk Emmerich

Am Mittwoch war Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt in Bad Doberan und besuchte die Baustelle am Wirtschaftsgebäude. Dabei steht im Mittelpunkt, dass die heutige Ruine gesichert und saniert wird und auch wieder ein Dach erhält. Bis 2025 werden dafür 7,5 Millionen Euro investiert. Hier wurde er vom Vorstand des Klostervereins und von Bürgermeister Jochen Arenz begrüßt. Backhaus würdigte die Fortschritte bei der Umsetzung. „Es ist großartig, was hier in Bad Doberan passiert. Mit einem neuen Dach können die große Halle und die Backhausmühle zu einem wichtigen Zentrum des öffentlichen Lebens der Stadt werden“, so der Minister.

Auf einem Rundgang informierte Thomas Römhild vom Klosterverein über den aktuellen Stand des Baugeschehens. Im Mühlenbereich informierte sich Backhaus dann darüber, was alles möglich ist, um Geschichte erlebbar zu machen. Er würdigte, wie die Zisterzienser-Mönche bereits im Mittelalter die Themen Ernährung und Nachhaltigkeit über Backen, Brauen, Fischen, Räuchern und Pökeln miteinander verzahnt hatten. Das gelte auch für die Energieerzeugung. Seinerzeit gab es im Ostseeraum mehr Wassermühlen als heute Windräder. Mit diesen Beispielen könne ein Bogen vom Mittelalter in die Gegenwart und Zukunft geschlagen werden. Das alles werde hier in der Backhausmühle deutlich.

Es sei jetzt wichtig, dass alle Beteiligten bei der Umsetzung des Bauvorhabens rund um das Kloster weiter an einem Strang ziehen. Die Aufnahme des Klosterareals in das  Städtesanierungsprogramm Denkmal könne dabei neue Finanzierungsquellen aufzeigen. Neben der Finanzierung des gesamten Bauvorhabens gehe es auch jetzt bereits um ein künftiges Nutzungskonzept für den gesamten Innenbereich. Bibliothek, Museum, Veranstaltungszentrum… hier ist vieles angedacht und auch schon auf den Weg gebracht. Öffentliche Mittel werden einen wichtigen Beitrag leisten, um das alles anzuschieben. Auch eine Stiftung kann dabei eine Rolle spielen. Die Herausforderung wird nach der Fertigstellung ab 2026 aber darin bestehen, auch eine dauerhafte Wertschöpfung zu ermöglichen. Dazu müssten alle Beteiligten im Gespräch bleiben.

Aus Sicht des Klostervereins war der Besuch des Ministers und die von ihm ausgedrückte Wertschätzung, was der Verein macht und tut, eine wichtige Anerkennung für die Arbeit der letzten Jahre. Um das zu untermauern unterschrieb der Till Backhaus einen Aufnahmeantrag für die Mitgliedschaft im Klosterverein. Darüber muss bei der nächsten Sitzung der Vorstand beraten, so sieht es die Satzung des Vereins vor. Ohne die Entscheidung vorwegnehmen zu wollen, es wäre ein tolles Signal, so einen politischen Hochkaräter in unseren Reihen zu haben.

In der Mühle gab es dann auch noch ein kulturellen Höhepunkt… ein gemeinsam gesungenes Lied von Till Backhaus mit den Vereinsmitgliedern Karin & Rainer Fourmont und Lutz Benesch.