Vortrag: „Der Gesang der Zisterzienser“

von Dirk Emmerich & Petra Wallmann

Mit über 60 Besuchern war die Aula des Gymnasiums an diesem Abend gut gefüllt. Die Referentin Sabine von Zanthier ist eigentlich gar nicht vom Fach – sie ist Juristin und hat lange in verschiedenen Funktionen bei der Europäischen Union in Brüssel gearbeitet. Nach Beendigung ihrer Tätigkeit schrieb sie sich an der Hochschule für Musik und Theater Rostock ein und studierte Musikwissenschaft. Für ihre Masterarbeit wählte sie schließlich ein Thema, das eng mit Bad Doberan verbunden ist. Statt sich für „Wagner in Venedig“ zu entscheiden, was durchaus eine Option gewesen wäre, widmete sie sich dem „Gesang der Zisterzienser“, der in enger Verbindung zum Doberaner Münster steht.

Sabine von Zanthier stimmte die Zuhörer mit einem Beispiel auf den Abend ein > hier klicken   (lohnt sich!!)

Der Gesang der Zisterzienser ist eine besondere, eigenständige Form des Gregorianischen Chorals, die in den Klöstern des Zisterzienserordens gepflegt wurde. Er ist nicht nur eine Abweichung, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung, die auf eine reduzierte Melodik und eine klarere Struktur setzt. Bernhard von Clairvaux, eine zentrale Figur der Zisterzienser, war ein Verfechter der Einfachheit in allen Bereichen – auch in der Musik.

Mit großer Sachkenntnis und Begeisterung erklärte Sabine von Zanthier die Ursprünge dieser Musik, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, und ihre Bedeutung als Grundlage für Kunst und Architektur, die bis heute prägend sind. Besonders das Zusammenspiel von Raum und Gesang sowie deren gegenseitige Wechselwirkungen sind interessant.


Wer einmal live erleben möchte wie Zisterzienser-Choräle klingen, sollte sich bereits jetzt die „Doberaner Klostertage vom 19. bis 21. September vormerken. Zur feierlichen Eröffnung erwartet das Publikum am 19. September um 19:30 Uhr ein Konzert des Ensembles Vox Nostra“ im Münster.

  • „Das Vokalensemble Vox Nostra erweckt die Musik des Mittelalters zu neuem Leben.“ (Neue Westfälische Zeitung)
  • „Absolut still war es im Salemer Münster, das die Sänger mühelos mit ihrem Klang füllten. Man fühlte sich um Jahrhunderte zurückversetzt.“ (Schwäbische Zeitung)

Sabine von Zanthier