Von Dirk Emmerich
Das hohe Niveau von 2022 konnte noch leicht übertroffen werden. Auch im gerade abgelaufenen Jahr konnte die Marke von 7.000 Besuchern wieder übersprungen werden. Das ist eine Bestätigung für das Wirken des Klostervereins. Das Besucherzentrum auf dem Geländer der Klosteranlage ist zentraler Anlaufpunkt für alle, die mehr über die Geschichte und die Gebäude rund um das Münster erfahren möchten.
Inzwischen kann das Besucherzentrum auf eine fünfjährige Geschichte zurückblicken. Es wurde auf Initiative unseres Vereins im Juli 2018 eingeweiht. Es ist im Marstall untergebracht. Der wurde um 1800 von Hofbaumeister Carl Theodor Severin errichtet und danach vielfach verändert, nicht immer zu seinem Vorteil. Nach einer kompletten Sanierung durch die Wohnungsbaugenossenschsft im Auftrag der Stadt Bad Doberan 2017/2018 bildet das Marstallgebäude das Kernstück der „Alten Vogtei“ und bietet Platz für vier Wohnungen, drei Gewerberäume und eben das Besucherzentrum. Das Besucherzentrum war schon lange ein Anliegen des Klostervereins, der das Thema auch im Rathaus immer wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat. Manfred Lennarz und Gunter Rein erarbeiten dafür eine Ausstellungskonzeption, die von der Grafikerin Frau Bräuer, umgesetzt wurde. Die gesamte Ausstattung wurde vom Verein mit Hilfe von Fördermittel finanziert und angeschafft.
Im Mittelpunkt steht das Modell der Klosteranlage mit einer geschlossenen Mauer , so wie vor 800 Jahren, erzählt Reinhard Firzlaff. “Die Ringmauer ist 1,4 Kilometer lang und durchschnittlich 2,50 Meter hoch und bis heute vollständig erhalten. Das gibt ganz selten. Bei vergleichbaren Klosteranlange sind neben der Kirche meist nur Reste einer Mauer erhalten.” Das sieht man auch gut auf dem Modell.
Reinhard Firzlaff, der das Besucherzentrum heute gemeinsam mit Martin Dostal betreut, ist von Anfang mit dabei. Sie machen das seit 2019 im Auftrag der Stadt. Reinhard Firzlaff ist Mecklenburger, hat nach seinem Studium des Bauwesens in Leipzig aber lange in Berlin gelebt und gearbeitet, bevor es ihn 2014 wieder in den Norden nach Bad Doberan zog. Seitdem ist er im Klosterverein aktiv. Neben seinem eigentlichen Beruf hat er sich immer für Geschichte und Archäologie interessiert, erzählt er, und weist auf die großflächige Wand mit den Gemälden hin – das Tryptichon “Die Sage vom Heiligen Blut” im Mittelpunkt. Es war lange verschollen, bevor man es nach der Wende unter einer Treppe im Gymnasium von Bad Doberan wiederfand. Es wurde vom Klosterverein für 4.000 € aufwendig restauriert und ist neben dem Modell der zweite Blickfang des Besucherzentrums.
Reinhard Firzlaff kennt unzählige Details über das Kloster und seine Geschichte, die er gerne erzählt. Die Arbeit hier im Besucherzentrum ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Der direkte Kontakt schafft Nähe und er freut sich über die Fragen der Besucher, die oft mehr wissen und tiefer in die Geschichte der Klosteranlage eintauchen möchten. Für 2024 haben Martin Dostal und er ein paar Ideen, wie das Besucherzentrum noch attraktiver werden kann. Es soll von außen besser erkennbar sein, so wie die Geschäfte nebenan. Über digitale Stationen sollen zusätzliche Informationen zu aktuellen Projekten und Forschungen einsehbar gemacht werden. Und es wird einen neuen aktualisierten Flyer geben. Und natürlich hofft er, dass wieder viele tausend Besucher kommen, um sich über das Kloster zu informieren. Gerne erneut 7.000 und auch mehr.
Apropos Flyer. Den aktuellen gibt es direkt im Besucherzentrum und per Handy auch einen Audioguide, mit dem man die verschiedenen Teile der Klosteranlage erkunden kann.
Das Informations- und Besucherzentrum ist ein nicht mehr wegzudenkendes Teil der touristischen Infrastruktur unserer Stadt und unserer Klosteranlage geworden. Jetzt in den Wintermonaten hat das Besucherzentrum von Freitag bis Sonntag von 12 bis 15 Uhr geöffnet, in den Sommermonaten von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 15 Uhr. Kostenlos. Spenden sind willkommen, gerne bei Reinhard Firzlaff oder Martin Dostal (die an den geöffneten Wochentagen und Samstags hier anzutreffen sind) oder einem anderen Vereinsmitglied (am Sonntag) nachfragen.
Hier suchen wir Verstärkung:
Die Sonntagsöffnungszeiten sind in der gesamten Zeit von Mitgliedern des Vereins wahrgenommen worden. Besonders sind in diesem Zusammenhängenden neben vielen anderen Kay Wildeck und Gerda von Hof zu nennen. Hier suchen wir Verstärkung. Wer Interesse und Lust hat, möge sich bitte melden bei Reinhard Firzlaff (Tel 01705220961) oder unter der Email: info@klosterverein-doberan.de