Bautagebuch Februar 2025
von Dirk Emmerich
Die wichtigste Nachricht gleich zu Beginn: Die Stadtvertreter von Bad Doberan haben in ihrer regulären Sitzung am 24. Februar einstimmig beschlossen, dass die Stadt die voraussichtlich anfallenden Mehrkosten für die Sanierung des Wirtschaftsgebäudes in Höhe von 600.000 € übernehmen wird. Das war und ist ein bedeutendes Signal für den Fortgang der Bauarbeiten in diesem Jahr. Alle wichtigen Informationen dazu gibt es in einem Extra-Beitrag im Klosterblog > hier.
Nun aber zum aktuellen Stand der Baustelle: Es gibt wieder eine Überraschung – doch dieses Mal eine positive! Anders als sonst bedeutet sie nicht automatisch eine Kostensteigerung. Uff!!
Im Sommer letzten Jahres wurde in der Wand der Backhalle zur Westseite hin, Richtung Kornhaus, ein Hohlraum mit zwei Öffnungen freigelegt – an einer Stelle, an der ihn niemand vermutet hatte. Darüber hatten wir bereits im August berichtet. Nun haben weitere Untersuchungen ergeben, dass es sich nicht einfach nur um einen Hohlraum handelt, der möglicherweise mit der Backstube in Verbindung steht. Vielmehr ist es eine Nische mit einer Öffnung zum benachbarten Gewölberaum. Betrachtet man sie von dort aus, wird deutlich, dass es sich einst um einen repräsentativen Durchgang handelte. Ein Teil des alten Mauerwerks wurde inzwischen freigelegt.
Unser Vereinsmitglied Lothar W. Kroh war von dieser Entdeckung so inspiriert, dass er zum Pinsel griff – und das Ergebnis ist sensationell!

© Lothar W. Kroh
Im großen Eingangsflur zum Mühlenflügel, von der Seite des Kornhauses aus, steht seit einigen Wochen ein großes Stahlgerüst. Erstmals ermöglicht es nun den Zugang zum Dach, um den Zustand des Gebälks und des Dachtragwerks zu untersuchen. Dabei wurde schnell klar, in welch katastrophalem Zustand sich die Deckenbalken befinden – statisch spielen sie kaum noch eine Rolle. Dennoch werden sie nicht entfernt, wie zunächst in Erwägung gezogen wurde. In Abstimmung mit den Denkmalschützern hat sich nun eine andere Lösung durchgesetzt: Die Deckenbalken bleiben erhalten und werden an der Decke „aufgehängt“. So bleiben sie einerseits gesichert und andererseits als optisch reizvolle „Dekoration“ als Teil der ursprünglichen Deckenkonstruktion sichtbar.
Vor einem Monat haben wir an dieser Stelle berichtet, dass die Trennwand zwischen dem Eingangsflur und der Backhalle – die ebenfalls saniert werden muss – „Fenster“ erhalten wird, um die räumliche Struktur des Gebäudes besser hervorzuheben. Im Februar wurden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten abgewogen, nun ist die Entscheidung gefallen: Es wird schmale Lichtschächte (links im Bild) geben.

Auch im Außenbereich gibt es weitere Fortschritte. Die beiden großen Fensteröffnungen im Mühlenflügel haben im Februar Holz-Klappläden erhalten. Nun werden noch Griffe, Anschlagpuffer, Schlösser und Sturmhaken montiert, bevor eine abschließende Lackierung erfolgt.
Das Dach über dem WC-Trakt – auch darüber hatten wir bereits berichtet – nimmt weiter Gestalt an. Bis Ostern soll es fertig sein.

Einen Überblick über das gesamte Bautagebuch gibt es > hier