von Sabine Krahn-Schulze

Liebe Freunde und Förderer des Klosters Doberan, liebe Mitglieder unseres Klostervereins aus nah und fern,

in der Adventszeit, in dieser besonderen Zeit, möchten wir aus unserem Kloster Doberan besinnliche Grüße senden. Der Weihnachtsgruß zeigt ein Motiv vom Kreuzaltar unserer Doberaner Klosterkirche, die Flucht nach Ägypten. Es wurde uns von unserem Münsterkustos Martin Heider zur Verfügung gestellt. Die Meditation dazu teilt Oberkirchenrätin i. R. Petra Wallmann mit uns. Beiden sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Und mit unserem Weihnachtsbrief möchten wir Euch/Sie teilhaben lassen an einem bewegten Vereinsjahr 2025.

Foto: Martin Heider _ Meditation: Petra Wallmann

Die Adventszeit ist eine Zeit des Besinnens und der Dankbarkeit. Danken möchten wir für Ihr großes Interesse, Ihr Mittun, Ihr Mitdenken, Ihr Mitfiebern bei all unseren Vorhaben und für die vielen großen und kleinen, teilweise anonymen Spenden, die unsere Arbeit für das Kloster Doberan tragen. Vergessen möchten wir auch nicht die Förderer unserer Projekte, wie das Kultusministerium MV, den Landkreis Rostock über das LEADER-Projekt, die Ehrenamtsstiftung MV, das Deutsch-Polnische Jugendwerk sowie die Klima-Umweltstiftung MV. Die gute Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan und mit den verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung Bad Doberan, der Stadtvertretung sowie den Vereinen in der Stadt Doberan möchten wir in diesem Jahr besonders hervorheben.

Es ist ein gutes Gefühl, dass wir mit den großen Aufgaben für unser Kloster Doberan nicht allein sind, denen wir uns als Verein mit all unserer Kraft widmen.

Es war wieder viel los im Jahr 2025. Neben unseren „Dauerbrennern“, dem erfolgreichen Doberaner Klostermarkt im Juni, den Doberaner Klostertagen im September, unseren gut besuchten Abendvorträgen, unseren Mühlenführungen – nicht nur am Deutschen Mühlentag und am Tag des offenen Denkmals – sowie unseren Sonntagsdiensten im Besucherzentrum der Stadt Bad Doberan in unserem Kloster, gab es einige neue Projekte.

Unser LEADER-Projekt zur Digitalisierung der Klosterwege in Mecklenburg-Vorpommern auf Grundlage der Broschüren von Pastor Günter Rein wurde erfolgreich abgeschlossen und bedarf nun der weiteren Einbindung und Bewerbung.

Unser Projekt zur Erfassung und Dokumentation mittelalterlicher Schriften, Predigten und Kommentare, die sich in unserem Tochterkloster Pelplin in Polen erhalten haben und teilweise aus dem Mutterkloster Doberan stammen, wurde durch Paul Alexander Nebauer und Dietmar Schulze der Arbeitsgruppe Forschung fortgesetzt. Die fotografierten Dokumente werden gesichtet und weiter erforscht. Vorträge über die Forschungsergebnisse und eine Publikation sind zu erwarten.

Unser erster deutsch-polnischer Jugendaustausch zwischen Jugendlichen aus Bad Doberan und Pelplin, also zwischen Mutter- und Tochterkloster, hat in Zusammenarbeit mit dem Kornhaus e. V. im Juni 2025 in Pelplin stattgefunden. Die Leiterin der Jugendkunstschule am Kornhaus und unser Vereinsmitglied Kathrin Engelmann hat dieses tolle Projekt zusammen mit dem Städtischen Kulturzentrum Pelplin umgesetzt. Im Juli 2026 werden wir Gastgeber für 15 polnische Jugendliche des Collegium Marianum aus Pelplin sein. Die gemeinsame Geschichte unserer Zisterzienserklöster wird weitergeschrieben!

Das passiert auch mit einem weiteren Kinder- und Jugendprojekt: „Mönche, Wasser und Mühle – Lernort Kloster Doberan“. Unsere „Obermüller“ der Arbeitsgruppe Backhausmühle, Rainer Fourmont und Ralf Schulz, erarbeiten derzeit ein Mal- und Rätselheft zur Mühle. Die Wasserwege von Fritz Wrase sind für Kinder neu bearbeitet worden, und es wurden römische und slawische Handmühlen angeschafft, um den Erlebnisort Mühle für alle Besucher noch anschaulicher zu machen. Zudem sind wir mit unserer Klostermühle Teil des europäischen Mühlenwegs VIA MOLINA geworden.

Hervorgehoben werden muss auch die sehr aktive Gartengruppe unseres Vereins unter der neuen Doppelspitze Rita Rossmann und Claudia Pirch-Masloch. Mit der neuen Ausschilderung des Klostergartens, der Nutzbarmachung des Brunnens und ihren monatlichen Beiträgen zu den Heilpflanzen auf unserer Internetseite  arbeiten sie nicht nur wie immer fleißig, sondern treten immer mehr aus dem Schatten heraus und bereichern unseren Verein in jeder Hinsicht.

Über unsere Internetseite im Klosterblog, über Instagram und einen neuen Newsletter informiert unsere Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Sie sehr aktuell. Das Bautagebuch informiert über die schwierige Aufgabe der Stadt Bad Doberan, das große Wirtschaftshaus der Zisterzienser zu retten. Die Bauberatungen dürfen fachlich von den Architekten Sabine Krahn-Schulze und Thomas Römhild begleitet und von Dirk Emmerich oder Lothar Kroh im Bautagebuch dokumentiert werden. Wir haben angeregt, dass eine Sponsorenbroschüre von der Eigentümerin herausgegeben wird, mit der unser Verein die Stadt Bad Doberan unterstützend bei der Sponsorensuche für das Bauvorhaben begleitet. Unser großes Ziel, ein „NEUES DACH FÜR NEUES LEBEN“ auf dem Wirtschaftsgebäude und damit die Grundsicherung abschließen zu können, verschiebt sich trotz aller Bemühungen auf Ende 2026/Anfang 2027. Gerade deshalb brauchen wir jede noch so kleine Unterstützung für ein „NEUES LEBEN UNTER NEUEM DACH“. Unser Verein träumt nicht nur, sondern bereitet gemeinsam mit der Eigentümerin die spätere Nutzung vor und sucht nach Finanzierungsmöglichkeiten, die wir mit unseren Spendenmitteln unterstützen können.

Die Pflege und Intensivierung unserer nationalen und internationalen Kontakte – zur Charta der europäischen Zisterzienserstätten, zu den Zisterziensern an Nord- und Ostsee, zur Gemeinschaft der Klosterstätten in MV und zum europäischen Projekt „CISTERSCAPE“ – ist uns ein wichtiges Anliegen. Im April 2026 dürfen wir Gastgeber für ein Treffen der deutschen Mitglieder der Charta in Bad Doberan sein. Eine große Freude und Verpflichtung zugleich.

Trotz der vielen Arbeit, von der hier berichtet wurde, ist dieser Verein für viele von uns ein großes Geschenk. Wie kann man die wertvolle Arbeit unserer inzwischen über 200 Mitglieder würdigen? Wie kann man danken, dass so viele wunderbare Menschen ihre Fähigkeiten, ihre Zeit und ihr Wissen in unsere gemeinsame Sache einbringen, das Erbe des Zisterzienserordens, insbesondere in seinem Kloster Doberan, zu pflegen und weiter zu erforschen?

Sehen Sie diesen Weihnachtsgruß als Versuch einer Anerkennung und bleiben Sie weiter ein Teil unserer Gemeinschaft.

WIR WÜNSCHEN EIN FROHES WEIHNACHTSFEST UND EIN FRIEDVOLLES, GESUNDES JAHR 2026

Aquarell von Lothar W. Kroh (2025): Nische am künftigen Haupteingang zum Wirtschaftsgebäude