Vereinsbrief 05/2024

2024-10-10T21:55:36+02:0010/10/2024|Uncategorized|

Bautagebuch – Update August / September

Von Lothar W. Kroh & Dirk Emmerich

In den letzten vier Wochen waren es vor allem die „Mühen der Ebene“, die das Baugeschehen bestimmt haben. Zuallererst die Betonarbeiten – die tragende Wand in der Haupthalle, der Fahrstuhlschacht und die Wand im östlichen Seitenschiff, die den schon sanierten Rundbogen zur Sanitäranlage stabilisiert und abschließt, sind bis in eine Höhe von ca. 5 Metern fertig betoniert.

Beim Backsteinmauerwerk arbeitet man sich Schritt für Schritt in der großen Halle von Süd nach Nord, also von der neuen Betonwand in Richtung Nordgiebel. Die südlichen der Arkadenbögen der unteren Ebene sind schon ertüchtigt und haben das neuzeitliche Kalksandstein-Flickwerk gegen Backstein getauscht. Ein Blick nach oben zeigt, dass die horizontale Basis der ersten Bogenreihe durch neue Ziegel ersetzt worden ist. Neben den alten Backsteinziegeln, die vor Ort verbleiben konnten, bilden sie nun gemeinsam mit den neuen Formsteinen den Sims

Bei diesen Bögen sind weitere Arbeiten zur Stabilisierung nicht nötig, sie haben die nötige Standfestigkeit. Ganz anders sieht es bei den Bögen auf der 3. Etage aus, worauf wir gleich zu sprechen kommen. Bis auf die äußeren Kupferbleche sind auch die ersten beiden Sandsteinlaibungen, innen wie außen, komplett saniert, werden aber durch die Gerüste noch teilweise verdeckt.

Auf den Flächen im Ostschiff, die zukünftig die Toilettenräume beherbergen sollen, sind die Wände mit Kalksandsteinen aufgemauert. Die Einteilung der Räume ist schon klar zu erkennen und demnächst kann hier die Decke betoniert werden

Nur die Anschlussfugen zwischen den Kalksandsteinwänden und dem Bestandsbacksteinmauerwerk müssen noch mit Kalkmörtel geschlossen werden. Für die Bauarbeiten in die Höhe wurden die umfangreichen Gerüste gestellt, die nun im südlichen Teil der Haupthalle bis an die obere Kante des Gebäudes reichen.

Hier stehen die Bauleute vor argen Problemen. Die oberen, südlichen Arkadenbögen sind nach dem Brand und infolge des über Jahrzehnte schlechten Witterungsschutzes nun so „bröselig“, dass sie zum Teil abgetragen werden müssen. Diese Arbeiten an den beiden Arkadenbögen sind letzte Woche in Angriff genommen worden. Die beiden schon von weitem gut sichtbaren Holzkonstruktionen der Arkadenbögen dienen quasi als Schablone für die neue Aufmauerung der Bögen.

Bei einem Ortstermin  mit Jens Amelung und Friederike Funke vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege wurde noch einmal deutlich gemacht, dass es zum Rück- und Neuaufbau der Arkaden an dieser Stelle keine Alternative gibt. Ein Erhalt des ursprünglichen Mauerwerks ist nicht realistisch. Hier waren zwischenzeitlich Irritationen und Nachfragen aufgetaucht, die geklärt werden mussten.

Die Stadt Bad Doberan hat bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Förderantrag gestellt, der aus dem Gesamtpaket der Baufinanzierung die Sanierung dieser beiden Arkaden herausnehmen soll und mit einer Summe von ca. 20.000 € veranschlagt ist. Damit verringern sich die eigenen Baukosten, was wiederum dem gesamten Bau zugutekommt. Vielleicht gelingt es noch mehr solche einzelnen Bauaktivitäten aus dem zweiten Bauabschnitt herauszulösen und extern zu finanzieren (Spenden, andere Fördermittel). So geht wirtschaftliches Bauen unter schwierigen Bedingungen!

Ein weiterer wichtiger Punkt, der ebenfalls im Sommer gemacht wurde, ist der Kauf der Ziegel für das künftige Dach. Da die Preise zum Juli um 25 Prozent angehoben wurden, hatte sich die Stadt entschlossen, diese noch zum alten Preis zu kaufen. Inzwischen sind die 45.000 Ziegel auf städtischem Gelände zwischengelagert, um sie dann im nächsten Jahr zu verbauen.

Das komplette Bautagebuch gibt es hier > Bautagebuch


Exkursion nach Pelplin & Marienburg

von Lothar W. Kroh

Der Klosterverein hatte vom 01.10. bis 04.10.2024 zu einer Exkursion zum Doberaner Tochterkloster Pelplin in Polen  geladen. Der Weg in das 60 Kilometer südlich von Danzig gelegene Pelplin führte uns über die spannenden und interessanten Zwischenstationen Kammin in Vorpommern und Lebork, Kamienica Krolewska und Oliwa. Eindrücke von diesen Stationen und einen kompletten Reisebericht gibt es hier > Unsere Reise zur schönen Tochter

Pelplin

In Pelplin wurden die insgesamt 25 Teilnehmer unserer Exkursion im Refektorium des Collegium Marianum empfangen, das seit 2000 ein gemischtes Gymnasium (Liceum Katolickie) mit angeschlossenem Internat für die männlichen Schüler beherbergt, wo wir auch übernachteten.

Eine polnische Begleiterin erläuterte uns am nächsten Tag in gutem Deutsch den Dom zu Pelplin, seine Bauweise, seine Ausstattung und die Vielzahl an barocken Altären. Wieder war es der barocke Altar im Mittelschiff, der übrigens zu den größten in Europa zählt, der die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Überraschend war für uns alle die Ähnlichkeit der Bauweise des Pelpliner Doms mit dem des Doberaner Münsters. Das macht natürlich ein wenig stolz, wenn sich das Gesicht der Mutter in dem der Tochter widerspiegelt. Klostervereins-Vorsitzende Sabine Krahn-Schulze machte uns an verschiedenen Stellen im auf bauliche Besonderheiten im Pelpliner Dom aufmerksam, die man als Laie garantiert übersehen hätte. Eine wunderbare beeindruckende Erfahrung, die wir alle mitnehmen dürfen.

Der Bürgermeister und der Schulleiter ließen es sich nicht nehmen, uns am Morgen ihre persönliche Aufwartung zu machen.

Bei einem lockeren Gespräch wurden wir nicht nur mit Kaffee und Kuchen bewirtet, sondern beide Seiten wollen versuchen, die 2011 in Doberan gestartete Zusammenarbeit wiederzubeleben. Kathrin Engelmann wird zukünftig von unserer Vereinsseite die Kontakte nach Pelplin halten und versuchen diese auszubauen.

Das Diözesianmuseums, das wir anschließend besuchten und dessen Direktor übrigens der uns mittlerweile gut bekannte Pfarrer Pytlik ist, beherbergt neben liturgischen Geräten, Bildern und Statuen, eine originale Gutenberg Bibel und zwei der sehr seltene Mantelmadonnen.

Marienburg

Als nächstes Ziel für diesen Tag stand die Marienburg auf dem Programm. Mit großen Erwartungen und ohne Regen, der uns über den ganzen Vormittag begleitet hatte, langten wir gegen 14.00 Uhr in der Marienburg an. Millionen von roten Backsteinen müssen hier vermauert worden sein. Ein phantastisches Panorama der Burg ergibt sich, wenn man über einen Flussarm der Weichsel, dem Nogat, zur Marienburg blickt.

Das Ensemble der Anlage ist von höchster Ästhetik und es wird einem schon warm ums Herz, wenn man durch die Goldene Pforte in die heilige Kirche der Jungfrau Maria im Hochschloss geht. Michael Reh begrüßte uns in der Burg und übernahm für die Führung. Superlative Worte müsste man verwenden, wenn man den Eindruck dieser riesigen Hauptburg des Deutschen Ritterordens beschreiben wollte, den sie auf uns alle machte. Zwei der beeindruckendsten Raumensembles, die polnische Restauratoren nach den Kriegszerstörungen wieder in altem Glanz erstehen ließen, möchte ich dennoch erwähnen. Das sind zum einen der sogenannte Sommer- und der Winterremterim Hochmeisterpalast und die eben erwähnte Marienkirche im Hochschloss.

Nach einer guten Nacht verabschiedeten wir uns am nächsten Morgen herzlich von unseren überaus freundlichen Gastgebern. Der gegenseitige Besuch in Doberan und in Pelplin wurde für das kommende Jahr vereinbart.

Als Fazit bleibt eine wirklich wunderbare Reise zur Tochter mit einer Vielzahl an schönen und großartigen Eindrücken. Aber das ist zugleich ein guter Grund, Pomerellen wieder zu besuchen, die Menschen kennenzulernen und vielleicht auch die kulturhistorischen Kenntnisse weiter zu vertiefen.

Wie schon weiter oben erwähnt, einen kompletten Reisebericht gibt es hier > Unsere Reise zur schönen Tochter


Klostermarkt-„Helfercafé“. Auf ein Neues

Von Dirk Emmerich

Ende September. Der Vorstand des Klostervereins hat auch in diesem Jahr wieder zum traditionellen „Helfercafé“ für alle ehrenamtlichen Helfer des 13. Doberaner Klostermarkes eingeladen. Kaffee und selbstgebackener Kuchen aus dem Kornhaus-Café und von Vereinsmitgliedern, wer wollte auch ein Gläschen Sekt. 

Der stellvertretende Vorsitzende des Klostervereins, Manfred Lennarz, bedankte sich bei allen Helfern, ohne die der Klostermarkt auch in diesem Jahr nicht hätte stattfinden können. Aufbau, Kassenhäuschen-Dienst, Abbau und vieles anderes mehr. 

In diesem Jahr gab es mit mehr als 7.000 Besuchern so viele wie nie zuvor. Die Zahl musste im Nachhinein sogar nach oben korrigiert werden. Unmittelbar nach Abschluss waren wir noch von 6.000 ausgegangen. Der Leiter der Marktgruppe Reinhard Firzlaff hob hervor, dass der Klostermarkt inzwischen aus dem Leben von Bad Doberan nicht mehr wegzudenken sei.

Viele Aussteller haben bereits angekündigt auch im nächsten Jahr wiederzukommen.

Und dann gab es zu Kaffee und Kuchen noch viele angeregte Gespräche zwischen den Helfern. Und dazu einige Ideen, was man nächstes Jahr noch besser machen kann. Nach dem Klostermarkt ist vor dem Klostermarkt. Der nächste wird am 14. und 15. Juni 2025 stattfinden. Also bitte diesen Termin schon mal vormerken!

Einen Rückblick auf den Klostermarkt gibt es hier > Neuer Besucherrekord auf dem Klostermarkt


Doberaner Klostertage 2024

von Lothar W. Kroh

Das Motto der diesjährigen Klostertage „Erlebnisort Kloster – spiritueller Tourismus – Bildung und Begegnung“ findet seine Entsprechung im Programm der Veranstaltung. Besondere Aufmerksamkeit und Anerkennung finden die Klostertage in diesem Jahr durch die Übernahme der Schirmherrschaft durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Wie schon auf der Festveranstaltung zum 25. Jubiläum des Klostervereins am Tag zuvor angesprochen, ist die Sichtbarkeit unseres Klosters offenbar deutlich größer geworden. Wir hoffen, dass wir durch unsere Arbeit, die ja die Basis dieses Erfolgs ist, eine größere Beachtung und Unterstützung für unsere Projekte und Vorhaben im Land Mecklenburg-Vorpommern finden werden. Dafür sind sowohl die Festveranstaltung am Tag zuvor, als auch die „Klostertage 2024“ mit den gewählten Themen geeignete Foren, die Sichtbarkeit der Konzepte und Pläne zu illustrieren.   

Gemeinsam mit Bürgermeister Jochen Arenz eröffnete unsere Vorsitzende, Sabine Krahn-Schulze, die diesjährigen Klostertage. Wie bringt man nun in Doberan „Neues Leben unter neuem Dach“ und am besten das „Erleben“ ins ganze Kloster. Dieser Frage ging der Designer Paul Beaury aus Berlin nach, der sich in seinem Vortrag mit der Entwicklung eines Erlebnisortes Kloster Doberan widmete. Mit seinen Vorstellungen kann er zweifach punkten, zum einen, er ist „Außenseiter“, also nicht durch lokale Ansichten und Befindlichkeiten beeinflusst, die einer Lösung unter Umständen im Wege stehen könnten. Zum Zweiten versucht er auf der Basis moderner Methoden zu ermitteln, wie altersabhängige, interessenabhängige oder auch spirituelle Erwartungen in einem gesamtheitlichen Konzept für den „Erlebnisort Kloster“ Eingang finden können. Man kann sich nur wünschen, dass in diesen Fragen ein Konsens im Interesse des ganzen Klosters gefunden werden kann.

Sehr interessant waren die Ausführungen zur Backhalle, die im Zuge der Baumaßnahmen Schritt für Schritt ihre Geheimnisse preisgibt. Der Vortrag von Sabine Krahn-Schulze widmete sich dem Versuch, auf der Basis historischer Publikationen die eigentliche Nutzung des Raumes zu interpretieren. Danach stehen das Backen im Mittelpunkt der mittelalterlichen Raumnutzung, eingerahmt durch die Auf- und Nachbereitung des Rohstoffes Getreide. Schützenhilfe kam von unserem Bauforscher, Dr. Christian Fuchs, aus Berlin. Seine Ausführungen und mehr zu den Klostertagen gibt es hier >> Doberaner Klostertage


Festveranstaltung „25 Jahre Klosterverein“

Von Lothar W. Kroh

“Celebration of the 25th Anniversary of our monastery association” – unser Verein ist überregional geworden und von europäischer Ausstrahlung. So jedenfalls sieht es Frank Junge, Bundestagsabgeordneter der SPD, der anlässlich der Feier zum Jubiläum unseres Vereins ein Grußwort hielt. Doch der Reihe nach. Bei der Eröffnung der Festveranstaltung durch unsere Vorsitzende, Frau Sabine Kahn-Schulze, wurden zunächst die anwesenden Honoratioren herzlich begrüßt und Bürgermeister Jochen Arenz ließ es sich nicht nehmen, aus diesem Anlass in einer kurzen, launig vorgetragenen Rede an verschiedene Ereignisse aus dem Jahr der Gründung des Vereins, 1999, zu erinnern. 

Den Dank der Stadt Bad Doberan an den Verein trug dann Hannes Roggelin, stellv. Stadtpräsident vor, der vor allem die gesellschaftliche Aktivität des Vereins für die Stadt hervorhob und daran erinnerte, dass im wechselseitigen Gewinn Stadt und Kloster gleichermaßen von der Arbeit des Vereins profitieren.

Als nächster ging Frank Junge ans Rednerpult und neben der schon erwähnten steigenden Ausstrahlung des Klosters Doberan im europäischen Raum, hob er das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder im Klosterverein hervor, die durch ihre Arbeit für die wirklichen Werte unsrer Gesellschaft eintreten. Als Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages sagte er zu, dass er auch für die Unterstützung des Klosters als bedeutende Kulturstätte in Mecklenburg-Vorpommern werben wird. 

Volkmar Seyffert, der als neuer Pastor in der Münstergemeinde demnächst inauguriert wird, hob vor allem die Bedeutung der Pflege des Erbes der Zisterzienser Mönche durch den Verein hervor und bedankte sich für die Bündelung von Interessen zum Wohle der Kirchgemeinde und aller Bürger der Stadt. 

Schließlich haben auch Dr. Michael Begall vom Münsterbauverein und Susan Franke vom Grand Hotel Heiligendamm ihre Grüße überbracht und die Zusammenarbeit hervorgehoben. Susan Franke ließ dann noch durchblicken, dass das Grandhotel demnächst einen Antrag zur Aufnahme in den Klosterverein stellen wird, was letztlich noch einmal in aller Deutlichkeit zeigt, dass unser Verein eine wirklich bedeutsame, überregionale Rolle für die Pflege des Kulturgutes und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unsrem Land spielt.

Sabine Krahn-Schulze kündigte dann mit Pastor Günter Rein einen der Gründungsväter des Vereins an, um Rückschau auf die 25 erfolgreichen Jahre des Vereins zu halten.

Alle Aspekte seiner Ausführungen zu referieren würde hier zu weit führen, aber einige Highlights sollen doch genannt werden: der Verein hat es geschafft, das Kloster in den Augen der Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen; durch Publikationen wie der CONVENT-Reihe oder dem Buch zur 850-Jahrfeier des Zisterzienserklosters Doberan neues Wissen für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen; genauso wie auch durch Veranstaltungen des Klostervereins wie den Klostertagen oder einschlägigen Vorträgen; durch die Zisterzienserwege gewinnt unser Kloster an Internationalität in ganz Europa; und schließlich erinnert er an die überaus erfolgreichen Einwerbungen von Spenden zum Aufbau und der Sanierung von Klostergebäuden – eine Erfolgsgeschichte! Am Rande der Vorträge drückten Professor Skerl und Pastor Rein in kurzen Statements schließlich ihre gegenseitige Wertschätzung für die Arbeit im Verein aus, für die beide Senioren einen herzlichen Applaus durch die Versammlung erhielten. 

Das alles geschieht auf der Grundlage der Arbeit aller Mitglieder des Vereins, betonte  schließlich Sabine Krahn-Schulze abschließend noch einmal und auch sie bedankte sich bei allen Mitgliedern herzlich.  


Fürst Blücher im Klostergarten

von Lothar W. Kroh

Obst- und Weinbau gehören seit jeher zu den Tugenden der Zisterzienser, und so werden wohl auch im Doberaner Kloster selbst oder in seiner Nähe Obstbäume gestanden haben. Zeugnisse dieses mittelalterlichen Obstanbaus gibt es heute nicht mehr, denn der Lebenszyklus der Bäume ist einfach zu kurz und schriftliche Quellen zu diesem Thema existieren nicht. Trotzdem darf man davon ausgehen, dass über die Jahrhunderte hinweg der Obstbau im Kloster immer präsent war. Er gehörte einfach zum Klosterleben dazu. 

Heute finden wir im Kloster immer noch eine Vielzahl von Obstbäumen, die ihren Ursprung jedoch in der neuzeitlichen Nutzung des Areals als Kleingartenanlagen haben. Die Zeit der Kleingärten im Klosterareal ist vorbei, geblieben sind die Obstbäume. Im Bereich des Klostergartens, dort wo zur Zeit der Zisterzienser das Spital und der Abtshof lagen, also auf der Wiese zwischen Münster und Kornhaus, werden diese Obstbäume neben Gewürzen, Heilpflanzen und Blumen von der AG Klostergarten und der AG Kornhaus liebevoll umsorgt und gepflegt. Aber welche Sorten an Obstbäumen haben sich hier erhalten? Das wollte man genauer wissen und jedem Baum einen Namen geben, der dann im Sinne der Bildung auf einem kleinen Aluschild am Stamm für jedermann lesbar sein soll. Allein war das nicht zu Wege zu bringen und so holte man sich Hilfe durch einen Experten. Auf Einladung von Frau Dr. Petra Wallmann war Herr Dr. Friedrich Höhne bereit, die Aufgabe der Sortenbestimmung im Klostergarten zu übernehmen. Dr. Höhne ist gelernter Gärtner, hat Gartenbau an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, später auch promoviert. 40 Jahre war er als Obstforscher tätig, zunächst in Dresden und über 30 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern, in Gülzow, bei Güstrow. Heute im Ruhestand ist er weiterhin im Pomologen-Verein e.V. aktiv und steht seit einigen Jahren der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern vor.
Zünftig ausgerüstet mit Gummistiefeln und Obstmesser zogen Dr. Höhne und einige Mitglieder der AGs diese Woche los, kartierten die Bäume und notierten die von ihm bestimmten Sorten. Oft war die Zuordnung nicht schwer für ihn und so finden sich unter den Apfelbäumen neben dem im Titel genannten „Fürst Blücher“ auch ein „Martini-Apfel“ oder die „Doberaner Renette“. Letztere soll als „Graue Renette“ mit Mönchen aus Frankreich eingewandert sein und ihre Heimat hier in Doberan gefunden haben. Mit kleinen Geschichten zu den Sorten und deren Entwicklung wurden auch einige gartenbaulichen Tricks beim Pfropfen oder Veredeln ausgetauscht. 

Schließlich noch eine kurze Bemerkung zu dem eingangs erwähnten Weinbau. Auf die Frage ob er sich denn vorstellen könnte, dass neben Obst in Doberan auch Wein angebaut wurde, zeigte Dr. Höhne kurzerhand auf den Buchenberg und meinte, dass genau dieser Berg vor den Toren des Klosters nahezu ideale Bedingungen für den Weinanbau geboten haben dürfte. Dieser spannenden Frage des Weinbaus für das Kloster Doberan könnten wir uns vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt widmen.   


dm-Aktion „Lust an Zukunft“

von Dirk Emmerich

Am 29. August ging die bundesweite Initiative der Drogeriemarkt-Kette dm  „Lust an Zukunft – Das Miteinander mitgestalten“ mit der Spendenübergabe an die beiden für die Region Bad Doberan ausgewählten Projekte durchs Ziel.

Die Drogeriemarkt-Kette hatte sich für diesen Sommer zum Ziel gesetzt, ein starkes Zeichen für eine für eine lebenswerte und weltoffene Gesellschaft zu setzen: dm-Teams aus rund 2.100 dm-Märkten hatten jeweils zwei lokale Initiativen ausgewählt und dann wurde in ganz Deutschland abgestimmt. Für den Doberaner dm-Markt waren wir als „Klosterverein – für ein neues Leben unter neuem Dach“ und der „Doberaner FC – Kinder durch Sport stark machen“ nominiert worden.
Über zwei Wochen konnte man online oder direkt im dm-Markt „Am Handelsparkt“ für eines der beiden Projekte seine Stimme abgeben. Lange Zeit sah es so aus, dass unser Verein als Erster durchs Ziel geht. Der aktuelle Stand war die gesamte Zeit auf der dm-Website ablesbar. Am letzten Tag kamen dann neben den Online-Stimmen die abgegebenen Stimmen direkt aus der Filiale dazu und so wurden wir auf der Ziellinie schließlich doch noch eingefangen. Zunächst etwas enttäuscht sind sich inzwischen jedoch alle im Klosterverein einig: Gegen die Kinder als zweiter Sieger zu werden, ist auch okay. Herzlichen Glückwunsch an die Sieger.

Margarete Wettstaedt von dm übergab die Sieger-Spende von 600 € an die Kids und ihre Betreuer vom Doberaner FC und die Spende für den Zweiten in Höhe von 400€ an unseren Verein. Reinhard Firzlaff, Vorstandsmitglied und Schatzmeister nahm den Scheck für unseren Verein in Empfang und bedankte sich seinerseits mit der Überreichung eines Bildbands dafür, dass der Klosterverein überhaupt ausgewählt worden war. Er lud das gesamte Team des Doberaner dm-Marktes zu einer Klosterführung ein. Für beide Doberaner Projekte war die Teilnahme und die Spendenübergabe wichtige Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit.

Margarete Wettstaedt hob hervor, dass man gemeinsam viel Positives bewirken könne. Die „dm-drogerie markt“ setze sich mit ihrer Initiative „Lust an Zukunft“ ganz bewusst für lokale Initiativen aus den Bereichen Gesundheit, Gesellschaft, Ökologie sowie Soziales und Kultur ein.
Für uns als Klosterverein ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des Projekts „Neues Leben unter neuem Dach“. Im nächsten Jahr soll die Ruine des Wirtschaftsgebäudes wieder ein Dach bekommen. Reinhard Firzlaff machte noch einmal deutlich, wie wichtig Spenden für dieses Projekt sind: „Die Spenden, die im Klosterverein zusammengetragen werden, sind zentraler Bestandteil der Finanzierung der Baumaterialien für das Dach. Im Frühjahr 2022 konnten wir als Verein der Stadt bereits einen Scheck von 180.000 Euro übergeben, seitdem sind weitere 60.000 Euro dazugekommen.“ Und mit dem heutigen Tag noch einmal 400 Euro dazu.


Ausblick

Ein Überblick über die nächsten wichtigen Veranstaltungen >


In eigener Sache

Wir haben in diesem Jahr wichtige Schritte unternommen, die Kommunikation und Information innerhalb unseres Vereins zu verbessern und wollen hier noch einmal darauf hinweisen. Wir stützen uns dabei weiter auf drei Elemente, mit denen wir bereits seit mehreren Monaten arbeiten.

INFOBRIEF – dies ist die dritte Ausgabe in diesem Jahr

KLOSTERBLOG – direkt auf unserer Website. Der erste Beitrag auf der Startseite ist immer eine aktuelle Nachricht aus dem Vereinsleben. Einen Überblick über alle veröffentlichten Texte und Nachrichten gibt es im Klosterblog >>  https://klosterverein-doberan.de/category/klosterblog/

INSTAGRAM – wir sind dort zu finden unter KLOSTERVEREIN BAD DOBERAN und freuen uns über jeden neuen Follower und viele Likes >>  https://www.instagram.com/klosterverein_bad_doberan/

Wir freuen uns über den Zuspruch und sind für jedes Feedback dankbar.

Nach oben