Menschen, die eine Vorstellung von der Gestalt des früheren Zisterzienserklosters hatten, taten sich 1998 zum Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e. V. zusammen. Seitdem haben sie eine Menge bewegt. In diesem Jahr wird der Verein 25 Jahre alt.

Zeit für Bilanz und Ausblick.

Und natürlich werden wir das Jubiläum auch noch gebührend feiern, im Frühjahr 2024.

Von Sabine Krahn-Schulze | Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e. V.


Wer heute beim Torhaus den Platz der Alten Vogtei betritt, spürt die besondere Atmosphäre der Klosteranlage, erblickt die charakteristischen Gebäude Torhaus, Hengstenstall, Marstall, Amtshaus mit der hochgotischen Klosterkirche und dahinter die beeindruckenden mittelalterlichen Backsteinmauern des Großen Wirtschaftshauses und des Kornhauses. Wer entlang der Mauer weiter geht, den Teich umrundet, kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie es hier vor 20 Jahren aussah. Ein weitgehend verwahrlostes Gelände mit den Resten einer ehemaligen Möbelfabrik und eine wilde Mülldeponie. Der Marsstall und die Fläche davor waren Arbeitsbereich des städtischen Bauhofs.

25 Jahre Engagement für das ehemalige Zisterzienserkloster Doberan – 25 Jahre Verein der Freunde und Förderer des Klosters Doberan e.V.

Die Gründer des Klostervereins wollten retten, was noch zu retten war, die Klosteranlage wieder sichtbar machen, pflegen und beleben. Sie forschen, publizieren, veranstalten Ausstellungen, Vorträge und Klostertage, arbeiten mit anderen ehemaligen Zisterzienserklöstern europaweit zusammen, besonders mit dem Tochterkloster Pelplin in Polen. Sie wurden zu Lobbyisten ihres Klosters in Politik und Verwaltung und packen selber an, so bei der Anlage und Pflege des Klostergartens und als Veranstalter des beliebten Klostermarktes. Einige wurden sogar zu Mühlenexperten, von der Planung bis zum Betrieb der Backhausmühle. Vereinsmitglieder sorgen dafür, dass das neue Besucherzentrum wenigstens sonntags geöffnet ist. Der Verein hat inzwischen 180 Mitglieder. 

Ohne viele Unterstützende, ohne wissenschaftliche und fachliche Beratung, ohne die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Doberan und den im Klosterbereich engagierten Vereinen, ohne die Hilfe von Doberaner Bürgerinnen und Bürgern und ohne private Spenden und öffentliche Förderung auch des Landes Mecklenburg –Vorpommern wäre die Klosteranlage nicht in ihrem heutigen erfreulichen Zustand. 

Eine große Aufgabe beschäftigt den Klosterverein die ganzen 25 Jahre: das Große Wirtschaftshaus zu erhalten und im Sinne der Klosteranlage zu beleben.

 

Dafür rief der Verein zu der Spendenaktion EIN NEUES DACH FÜR NEUES LEBEN auf und konnte damit viele kleine und große Spender erreichen. Gemeinsam mit den Einnahmen aus den Klostermärkten und vielen engagierten Mühlenführungen wurden der Eigentümerin, der Stadt Bad Doberan eine Spende von 180.000,00 €  für das NEUE DACH übergeben.

Mit der Fördermittelzusage des Bundes aus dem Sonderprogramm für nationalbedeutende Denkmale konnte die Stadt Bad Doberan die erforderlichen Aufträge erteilen, um 2022 die Baumaßnahmen zur erweiterten Grundsicherung zu beginnen. Diese soll 2025 abgeschlossen werden. Bereits jetzt – ein erster großer Schritt auf diesem Weg – kann man das neue Dach mit einer Mönch-Nonne-Deckung bewundern.

Der erste Bauabschnitt am westlichen Mühlenflügel geht im Juni 2023  fließend in den großen Bauabschnitt des Haupthauses über.

Mehr Information zu den Fortschritten beim Wiederaufbau gibt es >> hier!!

Nun ist es an der Zeit den Traum einer zeitgemäßen Nutzung für die mittelalterliche Backhausmühle mit großem Speicher anzugehen. Einiges wurde in der Genehmigungsplanung für das Gebäude festgesetzt. Die Ideen und Konzepte des Vereins sind dabei berücksichtigt worden. Unser Ziel ist es Information, Beköstigung und Beherbergung zu bündeln und als eine Zentrale Station der europäischen Zisterzienserwege zusammenzufassen. Damit können auch europäische Fördermittelgeber interessieren und die Stadt Bad Doberan mit einer neuen Spendenaktion für NEUES LEBEN UNTER NEUEM DACH unterstützen.

Um das alles zu stemmen, müssen von der Stadt neue Fördermittel beantragt werden und Betreiberkonzepte entwickelt werden. Der Klosterverein wird alles tun, um die Stadt Bad Doberan weiter zu unterstützen.