Von Dirk Emmerich

Bilanz und Ausblick. Das sind, wie jedes Jahr, die Leitplanken der Jahresmitgliederversammlung des Klostervereins am vergangenen Samstag im Kornhaus. „Im 25. Jahr des Bestehens ist und bleibt es Ziel, das Erbe des Zisterzienserordens, besonders am Standort Bad Doberan, zu pflegen und weiterzuerforschen. Dabei geht es vor allem um die Förderung des baulichen Erhalts und die weitere Wiederherstellung der Doberaner Klosteranlage“, erklärte die Vorsitzende Sabine Krahn-Schulze zu Beginn.

42 Vereinsmitglieder waren gekommen. Ende letzten Jahres hat der Verein erstmalig die Grenze von 200 übersprungen, inzwischen liegen wir durch krankheitsbedingte Austritte und leider auch den Tod von zwei Vereinsmitgliedern knapp unter 200. Aber das kann sich ja im Verlauf der nächsten Monate wieder ändern.

Die Vorsitzende Sabine Krahn-Schulze verwies im Tätigkeitsbericht auf wichtige Erfolge des vergangenen Jahres, so auf die Vernetzung mit anderen Zisterzienser-Fördervereinen, die Einrichtung eines Pilgerweges vom Münster nach Althof, sowie die Weiterentwicklung der Vortrags- und Forschungstätigkeit. Eine Riesenfortschritt konnte 2023 auch bei der Erfassung und weiteren Erforschung des überlieferten mittelalterlichen Schriftguts gemacht werden.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Klostervereins stand und steht das Projekt „Neues Leben unter neuem Dach“ mit der Sanierung des Wirtschaftsgebäudes. Ziel ist es, mit unseren Möglichkeiten alles zu tun, um bis Ende nächsten Jahres das Dach über dem Hauptgebäude fertigzustellen. Unbeachtet vom Land Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Stadt Bad Doberan an diese große Aufgabe gemacht, die Sicherung des national bedeutenden Denkmals mit Hilfe von Bundesmitteln, Eigenmitteln der Stadt und den Spenden unseres Vereins.

Wichtiger Meilenstein im letzten Jahr war die Wiederherstellung des  Mühlenflügels in alter neuer Pracht.

Jetzt gehen die Arbeiten am Hauptgebäude mit aller Kraft voran. Auf  den großen Infotafeln an den Bauzäunen kann sich jeder über die Planungen informieren. Die Arbeiten verlaufen komplizierter als gedacht, da die Schäden am mittelalterlichen Mauerwerk größer sind, als noch vor einem Jahr angenommen. Die langen Jahre nach dem Brand 1979 haben der Mauerkrone stark zugesetzt. Das wird die Arbeiten zeitlich in die Länge ziehen und die Kosten nach oben treiben, auch weil es seit Beginn dieses Jahres neue zusätliche Bauvorschriften gibt, die es zu beachten gilt. Mit dem bisherigen Budget von 7,5 Millionen Euro wird dies kaum zu stemmen sein.

Das Ziel aller Beteiligten am Projekt ist es, das geplante Dach bis 2025 fertigzustellen. Alle wissen, dass dies sehr ambitioniert ist. Über den Verlauf der Arbeiten berichten wir hier regelmäßig im >  Bautagebuch

Diese zentralen Punkte des Tätigkeitsberichtes, die von Sabine Krahn-Schulze vorgetragen wurden, wurden anschließend durch die Leiter der Arbeitsgruppen des Klostervereins weiter untersetzt.

AG Klostermarkt > Im Mittelpunkt steht der Klostermarkt, der jährliche Höhepunkt des Vereinslebens. Er war auch letztes Jahr ein großer Erfolg und hat sich über die Jahre als feste Größe in der Region etabliert. Inzwischen laufen die Vorbereitungen auf den 13. Klostermarkt am 8. und 9. Juni bereits auf Hochtouren.

AG Planung und Projekte > Die AG ist an der Planung der Arbeiten am Wirtschaftsgebäude beteiligt. Mittlerweile konnte auch die Beschilderung des Pilgerweges zwischen Doberan und Althof realisiert werden. Die Gruppe ist im ständigen Kontakt mit den Vertretern der Stadt, um weitere Projekte voranzutreiben.

AG Forschung und Vorträge > Die Serie von Vorträgen, die auf ein großes Interesse bei den Doberanern und ihren Gästen gestoßen sind, haben wir erfolgreich fortgeführt. Darüber hinaus wurden Beiträge in der Cisterzienserchronik und im Bulletin der Europäischen Charta der Zisterzienserabteien veröffentlicht und Doberaner Handschriften im Tochterkloser Pelplin abgelichtet.

AG Backhausmühle > Wegen der Bauarbeiten im Mühlenflügel mussten im Oktober 2022 die Mühlenführungen über längere Zeit eingestellt werden. Inzwischen sind die dadurch eingerüsteten Mühlenteile wieder enthüllt worden und es können wieder Führungen durchgeführt werden.

AG Klostergarten > Die Mitglieder treffen sich monatlich zu gemeinsamen gärtnerischen Einsätzen. Die Arbeitsgruppe freut sich über neue interessierte Mitglieder. Im Klostergarten gibt es immer etwas zu tun.

AG Öffentlichkeitsarbeit > Wir haben die Informationen über die Aktivitäten des Vereins auf unterschiedlichen Kanälen intensiviert – auf der Website im Klosterblog, auf Instagram und über einen regelmäßigen Newsletter. Die Gruppe arbeitet auch an einem neuen Internet-Auftritt.


VORSTANDSWAHLEN

Alle drei Jahre wird entsprechend der Satzung des Vereins der Vorstand neu gewählt, das war in diesem Jahr ein weiterer Punkt der Tagesordnung.  Die Leitung des Vereins übernimmt wie bislang ein engerer und ein erweiterter Vorstand. Alle Mitglieder des Vorstands wurden in offener Abstimmung per Handzeichen ohne Gegenstimmen und Stimmenthaltungen gewählt.

Engerer Vorstand:

Sabine Krahn-Schulze – Vorsitzende

Antje Benesch – Stellvertreterin

Manfred Lennarz – Stellvertreter

Reinhard Firzlaff – Schatzmeister

Dietmar Schulze – Schriftführer

Erweiterter Vorstand:  Gunter Heilemann, Paul Nebauer, Angelika Jahnel, Ulrich Wallmann, Ralf Schulz, Thomas Römhild

Kassenprüfer: Torsten Krahn, Rita Roßmann


Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wurden alle Teilnehmer des Treffens zu einem Rundgang auf der Baustelle des Wirtschaftsgebäudes eingeladen, wo es die Möglichkeit gab, sich über Stand, Herausforderungen und die nächsten Schritte der Bautätigkeit im Jahr 2024 zu informieren.

An dieser Stelle verweisen wir gerne nochmals auf das > Bautagebuch.

Es gibt einiges zu tun, packen wir es an. Auf ein erfolgreiches neues Berichtsjahr. Die nächste Mitgliederversammlung findet im April 2025 statt.